Weyhe. Bis zum Start der Weyher Freibadsaison ist noch ein paar Monate Zeit. Das heißt aber nicht, dass sich in der Anlage am Neddernfeld und in der Lehrschwimmhalle in Melchiorshausen derzeit nichts täte. Im Gegenteil: Freibad-Betriebsleiter Markus Kuske und sein Team arbeiten derzeit in Vollbesetzung unter Hochdruck, schließlich soll für den Saisonstart – mutmaßlich im Mai – alles vorbereitet sein. "Hier ist es nicht so, dass wir Schwimmmeister nur am Beckenrand stehen", sagt Kuske.
Derzeit sind auch noch die Lehrschwimmhallen in Melchiorshausen und in Kirchweyhe geschlossen (wir berichteten), von daher ist es Zeit für einen Filterkohlewechsel. Kurz vor Weihnachten wurden die Filter bereits außer Betrieb genommen, für den Filtertausch braucht das Team pro Anlage einen Tag.

Dort gehört das Wasser nicht hin: Die Liegewiese im Weyher Freibad wurde beim Hochwasser Ende Dezember überschwemmt.
Badewärterin Janina Rehburg macht sich gerade am Filter für die Lehrschwimmhalle am Freibad zu schaffen und saugt die alte Kohle ab. Kistenweise schleppen Markus Kuske und Jon-Ian Güntner, Fachangestellter für Bäderbetrieb, die alte Kohle nach draußen zur Entsorgung – 160 bis 200 Liter Kohle pro Filter. Bei den beiden Filteranlagen für die Schwimmhalle tragen die Mitarbeiter anschließend eine neue Kohleschicht auf und lassen diese zunächst ruhen, damit sie sich absenkt, danach wird noch die Füllhöhe bei Bedarf angepasst. In der ersten Januarwoche nehmen sie den Filter in Betrieb, ehe die Hallen in der zweiten Januarwoche wieder öffnen.
Aufschlussreiche Wasserwerte
Der Filtertausch hat hygienische Gründe: "Wir sind nicht im gesundheitsschädlichen Bereich", erklärt Markus Kuske. Nur irgendwann sei die Kohle einfach voll. "Das merken wir an den Wasserwerten." Bei den Lehrschwimmhallen werde der Filter jährlich gewechselt, im Freibad im Schnitt alle fünf bis sieben Jahre, oder je nach Bedarf und Hygienezustand. Außerdem wurde 2022 die komplette Filteranlage des Freibades saniert: "Da ist noch Puffer", weiß Kuske.
Manche Arbeiten erledigt das Team aus vier Schwimmmeistern, drei Badewärterinnen und einem Auszubildenden auch im laufenden Betrieb der Hallen und des Freibads, die größten Brocken der Instandhaltung fielen aber tatsächlich in der Winterpause an, sagt Kuske. Ist die Freibadsaison im September zu Ende, wird sie für den Bericht für die Politik nachbereitet und das Bad winterfest gemacht, was vier bis fünf Wochen dauern kann.
In dieser Winterpause wurden neben dem Kohlewechsel auch die Dosierschläuche für die Chemikalien erneuert, zudem wurde bei den Leuchtmitteln zu 90 Prozent auf LED-Lampen umgestellt. Auch einen Strandkorb hat das Team repariert, die Duschen und Toilettenspülungen auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft und ein paar Steinplatten im Außenbereich getauscht. "Das machen wir alles in Eigenregie, sofern es im Rahmen der Möglichkeiten ist", sagt Kuske. So spare sich die Gemeinde die Kosten für eine Fremdfirma, die die Arbeiten sonst erledigen würde.
Wenn das Wetter es wieder zulässt, macht sich das Team an die Außenanlage und schneidet etwa die Stauden zurück. Derzeit drückt der Schuh noch etwas an der Liegewiese im hinteren Bereich des Freibads: Durch die heftigen Regenfälle an Weihnachten wurde der Bereich überschwemmt und dort, wo sonst Volleyball und Basketball gespielt oder einfach nur im Gras gelegen wird, ist von der Wiese nicht mehr viel zu sehen. Auch die Becken im Freibad wurden dadurch gut gefüllt, das Schmutzwasser werde jedoch regelmäßig in die Kanalisation abgelassen. Und zum Saisonstart soll das Wasser dann wieder blau strahlen.