Die Bremer Fußball-Verbandsliga der A-Junioren ist um einen weiteren Vertreter aus dem Kreis Diepholz reicher. Nach dem Aufstieg, der bereits am vorletzten Spieltag durch einen 5:1-Erfolg gegen den SC Vahr Blockdiek realisiert wurde, sicherte sich der Nachwuchs des SC Weyhe durch einen 4:1-Sieg nun auch den Meistertitel. Fortan darf er neben dem JFV Weyhe-Stuhr als zweiter Kreis-Diepholzer Vertreter in der höchsten Bremer Spielklasse antreten. Der Gang dorthin wurde allerdings erst möglich, weil der SC Weyhe kürzlich aus dem Jugendförderverein Weyhe-Stuhr ausgetreten ist.
Für Weyhes Coach Pascal Krüger sind das Momente zum Genießen. „Wahnsinn, das haben wir absolut nicht erwartet. Ich genieße den Moment total. Es gibt derzeit keinen glücklicheren und stolzeren Trainer in Weyhe als mich. Mit der Meisterschaft haben wir die Kirsche auf die Torte gesetzt“, verriet Krüger, dessen Elf sich mit 25 Punkten und einer Tordifferenz von 43:22 Toren den Titel in der Sommerrunde sicherte. Acht Siegen standen lediglich ein Remis und eine Niederlage gegenüber. In der Winterrunde waren die Weyher noch knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt, belegten damals hinter dem TSV Farge Rekum und TV Bremen-Walle 1875 den dritten Rang.
Eindrucksvolle Leistungen
Zum besten Torschützen avancierte Rune Landwehr, der es in der Winter- und Sommerrunde auf insgesamt 20 Treffer brachte. Unerwartet erfolgte für Krüger diese Top-Platzierung deswegen, weil der Großteil seiner Mannschaft dem Jahrgang 2006 angehört, der eigentlich noch bei den B-Junioren hätte spielen können. Die jetzt auch formell zu den A-Junioren aufrückenden Akteure sollen es als jüngerer Jahrgang nun auch in der Bremer Verbandsliga richten. Mit Bjarne Nagel, Fernando Fernandez Kirschstein, Venor Elias und Luca Moritz Knüfer rücken lediglich vier Spieler in den Herrenbereich auf. „Aufgrund der sehr jungen Mannschaft haben wir vor der Saison eigentlich gesagt, dass ein Aufstieg gar nicht realistisch wäre“, sagte Krüger, der das Team vor drei Jahren übernahm und bereits nach der Winterrunde der Saison 2021/22 mit seiner Mannschaft, damals natürlich noch als B-Junioren, den Aufstieg von der 1. Bezirksklasse in die Bezirksliga feiern durfte. Auch in der Verbandsliga traut der erst 23-jährige Coach, der seit dem 16. Lebensjahr als Trainer tätig ist und im Oktober 2022 die Prüfung zur B-Lizenz bestanden hat, seinem Team einiges zu. „Wir wären schon glücklich, wenn wir als Aufsteiger die Liga halten. Es ist ein Privileg für uns, in der Verbandsliga mitzumischen, in der etliche Teams den Aufstieg in die Regionalliga anstreben“, weiß Krüger, der auf die Stärken seiner Mannschaft und auf sein verlässliches Trainerteam setzt.
„Unsere Stärken sind das Teamgefüge und unser Wir-Gefühl. Jeder geht für jeden durchs Feuer. Wir stecken niemals auf und haben während der Saison drei 0:1- sowie auch drei 0:2-Rückstände aufgeholt“, bemerkte Krüger schmunzelnd und nicht ohne Stolz. Auch sein gleichberechtigtes Trainerteam um Erstherrenspieler Georg Tylla und dem ehemaligen Erstherrencoach Dennis Lingnau habe laut Krüger maßgeblichen Anteil am Erfolg. „Auf die beiden kann ich mich blind verlassen. Wir lernen viel vorneinander. Es ist ein Schlüssel zum Erfolg, dass wir uns hier alle, sei es Spieler oder Trainer, auf Augenhöhe begegnen“, lobte Krüger.
Vorfreude aufs Derby
Einen ersten Vorgeschmack auf die neue Liga bekamen die Weyher bereits im Wettbewerb um den Bremer Landespokal, wo sie bis in die dritte Runde vorgedrungen und erst gegen den Ortsrivalen und Verbandsligisten JFV Weyhe-Stuhr ausgeschieden sind (0:3). Besonders diesem Derby sieht man in der kommenden Spielzeit gespannt entgegen. „Jeder freut sich auf das Duell. Ich habe auch von JFV-Coach Rainer Bindemann eine Glückwunschbotschaft erhalten, in der er sagte, dass auch er und sein Team sich auf das Derby freuen“, schilderte Krüger, der beruflich als Eventmanager in der Funsport-Branche tätig ist.
Mit dem zentralen Mittelfeldspieler Niklas Bartolome Sobiray und Innenverteidiger Philipp Dehnhardt kehren zwei Akteure, die zuvor ein Auslandsjahr absolviert haben, in den Kader zurück.
„Zudem werden sich in den kommenden Trainingseinheiten reichlich Gäste einfinden, die wir uns in den nächsten Wochen anschauen werden, sagte Pascal Krüger, der mit gewohnter Leidenschaft die neue Serie angeht. „Wir können jedem Team Paroli bieten. Die gegnerischen Mannschaften kommen mittlerweile mit Respekt zu uns. Es ist total cool, dass wir uns fortan jede Woche mit den besten Bremer Mannschaften messen können.“