Schach-Bundesligist SK Kirchweyhe hat sich im Achtelfinale aus der Deutschen Pokalmeisterschaft der Mannschaften verabschiedet. Im südhessischen Viernheim unterlag der Klub des Vorsitzenden Peter Orantek dem Zweitligisten SV Walldorf mit 1:3. Damit verpasste Kirchweyhe das Viertelfinale, wo Bundesliga-Primus SC Viernheim gewartet hätte.
Weil am Flughafen Frankfurt gestreikt wurde, mussten die Kirchweyher Großmeister mit dem Auto anreisen. Über 1500 Kilometer Anfahrt nahmen die Kroaten Hrvoje Stevic, Zoran Jovanovic, Robert Zelcic und Ivan Zaja auf sich, um den SKK in Viernheim zu vertreten. "Wir haben gelernt, dass eine Autofahrt den Körper massiv überfordert", schilderte Orantek. "Außerdem ist der Ausfall der vier Spitzenbretter im Pokal nicht zu ersetzen."
An Brett drei opferte Zaja einen Springer für zwei Bauern. Diesen Vorteil spielte sein Gegner klug aus und brachte den Zweitligisten mit 1:0 in Führung. Im Remis endete an Brett zwei die Spanische Partie von Stevic. Die beiden Kirchweyher Weißbretter standen also unter Gewinndruck. An Brett eins stand Jovanovic mit einem Mehrbauern auf Gewinn, doch sein Gegner tauschte bis ins Turm-Endspiel ab und hielt trotz des Minusbauern das Remis. Zelcic stand an Brett vier auf Gewinn, ließ sich in Zeitnot aber Matt setzen.
"Das Pokal-Aus hat durch den Streik einen recht bitteren Beigeschmack", sagte Orantek, dessen Spitzenspieler die Anreise nicht antreten konnten. Hinzu kam, dass Ante Brkic (in der Bundesliga an Brett zwei) und Borki Predojevic (Brett drei) an einem Turnier in Norwegen teilnahmen, um dort eine Mannschaft kennenzulernen. "Bei uns steigt die Befürchtung, dass andere Länder unsere Spieler abwerben", so Orantek.