Dem Hund einfach seinen Napf mit der täglichen Portion Futter vor die Nase zu stellen und ihn und sein Essen sich dann sich selbst zu überlassen, ist natürlich sehr einfach, aber wenig spannend und bindungsfördernd. Sehr viel sinnvoller und vor allem auch spaßiger ist es, die Fütterung zu einem gemeinsamen Abenteuer zu machen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, bei denen der Vierbeiner sich sein Futter in kleinen gemeinsamen Spielen erarbeitet kann. So bleibt die mentale Auslastung abwechslungsreich und spannend.
Sollten statt des Hauptfutters ein paar Leckerlis, Hundekekse oder Trainingshappen zum Einsatz kommen, muss die Menge an verfütterten Kekse von der normalen täglichen Futterration abgezogen werden.
Kinder lieben Bällebäder – Hunde auch! Und genau das kann Herrchen oder Frauchen sich zunutze machen, um die Fütterung besonders spaßig zu gestalten. Ein Karton oder Wäschekorb gefüllt mit Plastikbällen aus dem Spielwarenladen und schon kann es losgehen. Das Futter wird im Bällebad verteilt, während der Hund dabei zusieht, damit er begreift, dass da etwas Leckeres in dem Bällebad ist. Auf ein Freigabewort darf gesucht werden. Mancher Hund ist anfangs etwas zaghaft, dann sollte natürlich geholfen werden, indem beispielsweise einige Bälle entfernt werden. So muss der Hund seinen Kopf nicht so tief in die Bälle stecken. Wenn er sich dann überwindet, stärkt das ganz nebenbei noch das Selbstbewusstsein der Fellnase.
Hunde, die mit viel Begeisterung bei der Sache sind, räumen zumeist das komplette Behältnis aus und verteilen die Bälle im Raum. Das führt direkt zu einer weiteren Beschäftigungsidee: Aufräumen. Auf Kommando kann Herrchen oder Frauchen sich einen der Bälle bringen lassen oder dem Hund sogar beibringen, diese direkt wieder in das Behältnis zu werfen. Auch dafür gibt es natürlich eine leckere Belohnung.
Eine besonders leicht umzusetzende Form der Beschäftigung ist die Futtersuche. Wie der Name bereits andeutet, erarbeitet sich der Hund sein Futter durch Suchen. Herrchen oder Frauchen können die Leckereien im Haus oder Garten verteilen oder auf der Gassirunde in die Rinde eines Baumes stecken. Bei der Suche benutzen die Hunde ihre feinen Nasen. Diese Nasenarbeit ist für sie sehr anstrengend und körperlich fordernd. Wenn der Hund bereits gelernt hat, einen Futterbeutel zu apportieren, kann man auch den Beutel verstecken.

Wer gerne bastelt, kann für seinen Hund auch einen Schnüffelkorb selbst machen.
Auch ein Schnüffelkorb eignet sich hervorragend, um darin Leckerli zu verstecken. Wer keinen Schnüffelteppich im Fachgeschäft kaufen möchte, kann sich mit einer Vliesdecke und einem kleinen Wäschekorb einfach selbst einen Schnüffelkorb basteln. Dazu wird die Decke in Streifen geschnitten, die dann durch die Korblöcher gefädelt und festgeknotet werden.
Auch Intelligenzspielzeuge aus dem Tierbedarfsladen sind für viele Hunde spannend. Es gibt sie in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und man sollte darauf achten, seinen Hund nicht zu überfordern, sonst führt der Spaß eher zu Frust. Zudem lernen die meisten Hunde sehr schnell und nach einigen Durchgängen stellt das Intelligenzspielzeug keine Herausforderung mehr da. Darum denkt sich die Autorin für ihre Hunde lieber immer wieder neue Spielchen aus. Einige Kekse in einem leeren Eierkarton mit Packpapier oder in an den Enden gefalteten Toilettenpapierrollen stehen dabei sehr hoch im Kurs. Erfahrungsgemäß haben Vierbeiner außerdem großen Spaß an der sogenannten Keks-Girlande. Dafür werden Hundekekse mit einem Loch in der Mitte auf eine Schnur gezogen und diese dann aufgehängt. Die Hunde dürfen sich dann die Kekse von der Schnur pflücken. Hundehalter, die sich mit Ideen für die geistige Auslastung schwertun, können auch ganz klassisch auf das gute alte Trickdogging zurückgreifen und ihre Hunde einfach ein paar Tricks oder Kunststückchen vorführen lassen für sein Futter.
Mit ein bisschen Kreativität lassen sich sehr viele Dinge des täglichen Lebens in tolle Beschäftigungsspiele für Hunde verwandeln. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass die Tiere diese Spiele natürlich nur unter Aufsicht zur Verfügung gestellt bekommen sollten.
Mit über 30 Millionen Haustieren lebten Bundesbürger laut dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe im Jahr 2021 zusammen. Mensch und Haustier – das ist oft mehr als Freundschaft. Und damit Anlass genug, die Beziehung einmal genauer zu betrachten. In unserer Kolumne „Mein Haustier und ich“, die immer in der Wochenendausgabe der REGIONALEN RUNDSCHAU und des SYKER KURIER sowie online auf www.weser-kurier.de erscheint, widmen sich unsere Redakteurinnen und Redakteure textlich ihren vier- oder auch mehrbeinigen Freunden – informativ, aber auch immer mit einem Augenzwinkern.