Wenn drei Katerbrüder auf einen Schlag in einem Haushalt Einzug halten, ist nichts mehr, wie es vorher war. Natürlich muss das Trio erst einmal unter sich ausmachen, wer denn gerade der Chef im Ring ist – und das auch mehrmals täglich, wenn es darauf ankommt. Über die Gründe für die Kloppereien zu jeder Tages- und Nachtzeit lässt sich nur spekulieren – möglich ist alles vom Anspruch auf den höchsten Platz am Kratzbaum bis hin zum letzten verbliebenen Stück Futter.
Um die drei Krawallbürsten auseinanderhalten zu können, tun Namen Not, doch fängt das Problem damit erst an. Wie findet sich der passende Name für einen Kater? Standardnamen wie Miezi, Felix oder Leo (ohne den Vierbeinern, die einen solchen Namen tragen, zu nahe treten zu wollen) waren von vorn herein gestrichen, etwas Ausgefalleneres musste her. Der Autor dieser Zeilen hatte die Ehre, dem Flauschigsten der drei Fellherren einen Namen zu geben.
Doch der will weise gewählt sein: Irgendwie sollen Name und Tier doch im Einklang sein, eben einfach passen. Bei zu benennendem Kater handelt es sich um den gewichtsmäßig mittleren Teil des Trios, dafür üppig ausgestattet mit weichem Fell, Bauchansatz und einem Hang zur Gemütlichkeit. Bloß nicht hetzen! Der Kater ähnelt folglich einem Herrn Mitte 50 nach Feierabend.
Ein weiteres Kriterium, das es zu erfüllen galt: die gute Rufbarkeit. Bedeutet: viele Vokale, die im Falle einer Ansage durch die eigenen vier Wände hallen. In aller Kürze: Der Kater heißt Erwin. Probieren Sie es gerne aus, die Rufprobe funktioniert. Alle menschlichen Erwins, die diese Zeilen lesen und heftig widersprechen, seien hiermit vielmals um Verzeihung gebeten. Es hätte Sie schlimmer treffen können.
Die anderen beiden Kater heißen übrigens Sammy und Stups. Denn auch für Tiernamen gilt: Erlaubt ist, was gefällt.
Mit über 30 Millionen Haustieren lebten Bundesbürger laut dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe im Jahr 2021 zusammen. Mensch und Haustier – das ist oft mehr als Freundschaft. Und damit Anlass genug, die Beziehung einmal genauer zu betrachten. In unserer neuen Kolumne "Mein Haustier und ich", die ab sofort immer in der Wochenendausgabe der REGIONALEN RUNDSCHAU und des SYKER KURIER sowie online auf www.weser-kurier.de erscheint, widmen sich unsere Redakteurinnen und Redakteure textlich ihren vier- oder auch mehrbeinigen Freunden – informativ, aber auch immer mit einem Augenzwinkern.