In Niedersachsen sind inzwischen die ersten Impfungen gegen das Coronavirus erfolgt. Im Landkreis Diepholz müssen sich die Bewohner allerdings noch weiter etwas in Geduld üben. Denn das Land hat zunächst 9750 Impfdosen bekommen, diese reichen bei zwei notwendigen Impfungen also nur für knapp 5000 Menschen. Dabei sind zunächst aber Landkreise wie Cloppenburg oder Osnabrück, in denen ein besonders langandauerndes Infektionsgeschehen vorliegt und der Sieben-Tage-Inzidenzwert wochenlang mit am höchsten war, berücksichtigt worden. „Wir haben noch keine Impfdosen bekommen“, bestätigte auch Kreisrat Jens-Hermann Kleine am Montag auf Nachfrage. „Wir gehen davon aus, dass es bei uns erst Anfang Januar mit den Impfungen losgehen wird.“
Dann sollen zunächst Alten- und Pflegeheime von den mobilen Impf-Teams angefahren werden. Wie berichtet, kümmert sich im Landkreis Diepholz das Deutsche Rote Kreuz (DRK) um die Impfungen vor Ort. Dafür kooperiert der Landkreis, wie auch schon bei den Corona-Testungen in Pflegeeinrichtungen, mit dem DRK. „Die ersten zwei Wochen werden sich sicherlich den Heimen widmen“, schätzt Kleine. Erst danach irgendwann soll es auch in dem eigens dafür eingerichteten Impf-Zentrum in der Bassumer Klinik (wir berichteten) losgehen. „Das ist aber auch abhängig davon, wie viel Impfstoff wir am Anfang kriegen“, betont Kleine. Denn noch sei unklar, wann die ersten Dosen im Landkreis Diepholz ankommen und wie viele zur Verfügung stehen werden. Entsprechend könnten sich die Impfungen auch noch weiter nach hinten verschieben.
Geimpft werden sollen nach den Personen in den Pflege- und Alteneinrichtungen zunächst die Menschen aus den Risikogruppen, also ältere Menschen, Vorerkrankte oder pflegerisches und medizinisches Personal. Dabei orientiert sich das Land an den Kriterien der Ständigen Impfkommission (STIKO), die eine entsprechende Priorisierungsempfehlung vorgenommen hat. Diese ist online einsehbar unter www.rki.de/covid-19-impfempfehlung.
Automatisch benachrichtigt werden die potenziellen Impflinge aber nicht. Die Terminvergabe für den Landkreis Diepholz erfolgt wie die aller Niedersachsen zentral über eine Hotline vom Land. Unter der Rufnummer 08 00 / 9 98 86 65 werden auch jetzt schon Fragen rund um das Thema Impfung beantwortet. Bei der Terminvergabe wird laut Kreisverwaltung außerdem zunächst der Status der Impfberechtigung auf Basis des Alters, möglicher Vorerkrankungen sowie des Berufs ermittelt. Erreichbar ist die Hotline montags bis sonnabends in der Zeit von 8 bis 20 Uhr.
Möglich ist es übrigens auch, sich in einem der anderen Impfzentren des Landes impfen zu lassen. Sprich: Bewohner aus dem Landkreis Diepholz könnten sich dann zum Beispiel auch einen Termin in Verden, Delmenhorst, Nienburg oder Vechta geben lassen, wenn die Impfzentren dort für sie einfacher und schneller erreichbar sind als das in Bassum. Diese Möglichkeit gilt allerdings nicht über Landesgrenzen hinweg. Sprich: Stuhrer und Weyher können sich nicht in Bremen impfen lassen. Für den Besuch im Impfzentrum werden dann drei wichtige Unterlagen benötigt: Ausweis, Impfpass sowie die Terminbescheinigung.
Wenn die Impfungen irgendwann angelaufen sind und auch genug Impfdosen im Landkreis Diepholz zur Verfügung stehen, könnte zunächst auch noch ein zweites Impfzentrum im Landkreis eingerichtet werden. „Dann werden wir über einen zweiten Standort nachdenken“, betonte Landrat Cord Bockhop bereits mehrfach. Sollte dann irgendwann auch noch ein weiterer Impfstoff zugelassen werden, der einfacher zu lagern ist als der aktuell zugelassene Stoff von Biontech und Pfizer, könnten die Impfungen laut Bockhop schließlich auch über die Hausärzte erfolgen.
Eine Übersicht über die wichtigsten Informationen rund um die Impfungen in Niedersachsen gibt es nochmal online unter www.niedersachsen.de/Coronavirus/hinweise-zur-corona-schutz-impfung-195357.html. Dort finden Interessierte auch eine Karte mit allen eingerichteten Impfzentren im Land.