Eine Woche nach Ende des Brokser Heiratsmarktes in Bruchhausen-Vilsen zieht die Polizei erneut eine Bilanz. "Mehr Straftaten, aber dennoch ein überwiegend friedlicher Verlauf", heißt es vonseiten der Polizeiinspektion Diepholz.
"Insgesamt verzeichnete die Polizei in diesem Jahr mit heutigem Stand 35 Straftaten", schreibt Pressesprecher Thomas Gissing in einer Mitteilung. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es 32 Straftaten. Dass diese Zahl eine Woche nach Marktende höher als unmittelbar nach Marktende ist, liege daran, dass in den Tagen nach dem Markt "noch die eine oder andere Strafanzeige bei den benachbarten Dienststellen oder online erstattet wird".
Insgesamt 21 Körperverletzungen verzeichnete die Polizei. 2024 waren es 15. Außerdem, fügt Gissing hinzu, gab es in diesem Jahr drei Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte. Im vergangenen Jahr war es eine. Die Anzahl der Diebstähle sei dagegen im Vergleich zu 2024 nahezu gleichgeblieben. Drei Diebstähle, und damit zwei weniger als 2024, wurden von Marktbesuchern angezeigt. "Bei den restlichen Straftaten handelt es sich um Sachbeschädigungen, Beleidigungen, Verkehrsunfallfluchten", heißt es weiter.
Polizei sucht Zeugen nach Angriff auf zwei Frauen
Zudem ermittle die Polizei wegen Körperverletzung im Fall zwei verletzter Frauen. "Hinweise auf eine versuchte Raubtat oder ein Sexualdelikt gibt es im Moment nicht." Die Körperverletzung wurde am 26. August gegen 18 Uhr in Bruchhausen-Vilsen beim Busbahnhof begangen, so Gissing. Eine männliche Person hatte demnach die beiden Marktbesucherinnen im Alter von 59 und 57 Jahren auf dem Weg zum Busbahnhof zunächst angesprochen.
Die Kontaktversuche durch die Frauen wurden abgelehnt, woraufhin der Unbekannte die beiden Frauen unvermittelt von hinten angriff. Die Frauen wurden zu Boden geschubst und erlitten Schürfwunden und Prellungen im Kopfbereich und einigen anderen Körperstellen, heißt es weiter. Eines der Opfer gab später an, dass der Täter ihren Kopf zweimal auf den Asphalt geschlagen habe.
Den Täter beschreibt die Polizei als um die 40 Jahre alt. Er soll ein südländisches Erscheinungsbild haben und nach der Tat in Richtung Ortskern geflüchtet sein. Einsatzkräfte der Polizei konnten den Täter trotz sofort eingeleiteter Fahndung nicht mehr feststellen. Rettungskräfte versorgten die Frauen vor Ort. Eine Mitnahme ins Krankenhaus wurde von beiden abgelehnt. Sie haben sich anschließend in ärztliche Versorgung begeben, so die Polizei.
Weil sich die Kameraüberwachung lediglich auf das Marktgelände beschränkt hatte, gibt es keine Aufnahmen zu dem Sachverhalt. Ebenso entpuppte sich die angebliche Messerstecherei in einem Festzelt nach Angaben der Beamten als Körperverletzung. Ein Messer wurde jedoch nicht gefunden. Der Täter hatte einen Schlagring benutzt, den die Polizei sicherstellte (wir berichteten).