Der Fußball-Pflichtspielbetrieb der Männer ist in Niedersachsen bereits in vollem Gange. Und an diesem Wochenende starten auch die Frauen wieder in den Ligaalltag. In der Staffel 1 der Bezirksliga Hannover steht eine Saison voller Derbys im Diepholzer Nordkreis an. Denn mit dem TSV Bassum und der SG Bruchhausen-Vilsen/Martfeld gab es gleich zwei Aufsteiger aus dem hiesigen Verbreitungsgebiet.
So sieht die Liga aus: Zwölf Teams gehen in der Spielzeit 2024/25 in der Bezirksliga an den Start. Darunter sind mit den Aufsteigern aus Bassum und Vilsen sowie den verbliebenen Teams TSV Weyhe-Lahausen und TSV Okel vier Vertreter aus dem Diepholzer Nordkreis. Ebenfalls als Aufsteiger sind die SG Loccum/Wasserstraße und der SV Butteramt neu in der Staffel. Komplettiert wird die Runde durch den 1. FC Wunstorf, Mellendorfer TV, SV Sebbenhausen-Balge, TSV Holzhausen-Bahrenborstel, TuS Sulingen und die SG Husum/Linsburg. Der Meister der Staffel steigt direkt in die Landesliga auf, während der Zweitplatzierte in die Aufstiegsrelegation muss. Die drei nach der Saison letztplatzierten Teams steigen in die Kreisliga ab.
So lief die Vorbereitung für die hiesigen Teams: Der TSV Okel verpasste den Aufstieg in die Landesliga in der vergangenen Saison nur haarscharf. Im Relegationsspiel gegen den FC Wacker Neustadt hätte ein Remis gereicht, doch man unterlag mit 1:2. In der laufenden Vorbereitung hat der TSV dennoch Landesliga-Luft schnuppern können, indem er nur gegen ligahöhere Mannschaften getestet hat. Den Landesligisten VSK Osterholz-Scharmbeck (2:5), ATSV Scharmbeckstotel (2:6) und SV Heiligenfelde (1:3) unterlag man zwar, doch konnte man sich so unter guten Bedingungen auf die neue Spielzeit vorbereiten. Gegen Heiligenfelde zeigte Okel zuletzt ein starkes Spiel, verpasste es lediglich, sich mit weiteren Toren zu belohnen.
Noch besser lief es beim TSV Weyhe-Lahausen, der alle seine Vorbereitungsspiele gewinnen konnte. Zur Generalprobe vor dem Ligastart gab es einen 7:1-Erfolg gegen den TSV Fischerhude-Quelkhorn (Bezirksliga Lüneburg West). „Die Spiele waren ganz ordentlich“, sagt Lahausen-Coach Max Hurdalek, der aktuell über einen Kader von 23 Spielerinnen verfügt. „Wir starten mit einem guten Gefühl in die Saison“, so Hurdalek, der aber auch anmerkt: „Die Vorbereitung war recht kurz. Wir könnten noch eingespielter sein.“ Sehr gut hat indes die Integration der drei Neuzugänge Lynn Janning, Nina Woller und Vanessa Calvo-Caduta geklappt.

Der TSV Weyhe-Lahausen (am Ball Jasmin Hassoun) und der TSV Okel mit Emily Greis zählen zum Favoritenkreis der Runde.
Aufsteiger Bassum hat kein einziges Testspiel absolvieren können. „Wir hatten urlaubsbedingt sehr viele Ausfälle“, erläutert Trainer Detlef Bolte, wieso sein Team die Form vor dem Saisonstart nicht überprüfen konnte. „Aber wir sind gut eingespielt. Wir hatten im Wesentlichen keine Neuzugänge, die wir noch in unser Spielsystem integrieren müssen.“
Bei der SG Bruchhausen-Vilsen/Martfeld ist seit Sommer ein neuer Cheftrainer im Amt. Der vormalige Co-Trainer Sebstian Lehning hat von Matthias Klobusch übernommen. An seiner Seite sind die Assistenten Florian Wacker und Dennis Winkler. „Wir haben gegen zwei Bezirksligisten getestet und gute Ergebnisse erzielt“, blickt Lehning auf einen 3:0-Testspielsieg gegen den TSV Etelsen und eine 2:3-Niederlage gegen den SV Fortuna Einen zurück. „Die Mädels gehen mit Vorfreude in die neue Saison, das merkt man an der Trainingsbeteiligung“, sagt der Trainer, in dessen Kader es keine Zugänge und keine Abgänge gegeben hat.
So starten die hiesigen Teams in die Saison: Der TSV Okel hat direkt spielfrei. Anschließend warten gleich vier Heimspiele in Liga und Pokal nacheinander auf das Team von Trainer David Wiese. Den Auftakt macht das Pokalspiel gegen den Mellendorfer TV – das Team, gegen das der TSV Weyhe-Lahausen an diesem Sonntag (Anpfiff: 15 Uhr) auswärts in die neue Saison startet. „Mellendorf ist neben Okel für mich der Favorit auf den Titel“, weiß Hurdalek um die Schwere der Aufgabe. Sein Ziel für die Saison: „Wir wollen auch oben mitspielen.“
Bassum und Vilsen eröffnen die Bezirksliga im direkten Duell gegeneinander. Anpfiff in Bruchhausen-Vilsen ist am Sonnabend um 18 Uhr. Angesichts der fehlenden Vorbereitungsspiele sieht Bolte einen Vorteil darin, dass man den Auftaktgegner bereits kennt. Schließlich begegneten sich die beiden Teams in der vergangenen Saison dreimal. In der Liga ging je ein Vergleich an beide Teams, im Kreispokal setzte sich Bassum durch. „Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe. So waren die anderen Spiele auch immer. Die Tagesform wird über Sieg oder Niederlage entscheiden“, ist sich Bolte sicher.
Die SG Bruchhausen-Vilsen/Martfeld geht derweil mit etwas Personalsorgen in die Auftaktpartie, gleich acht Spielerinnen fallen aus. „Ich habe nichtsdestotrotz vollstes Vertrauen in die Spielerinnen, die da sind“, sagt Lehning. „Wir lassen uns überraschen und hoffen, dass wir uns schnell an das Tempo in der Bezirksliga gewöhnen. Wir verspüren keinen Druck und gehen die Saison optimistisch an.“