Die Corona-Pandemie hat die Welt gehörig durcheinandergewirbelt und tut es nach wie vor. Und sie macht logischerweise auch vor dem heimischen Amateurfußball nicht Halt. Bis vor Kurzem war noch unklar, wie der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV) mit seinen Ligen verfährt. Wird die Saison zu Ende gebracht, wird sie abgebrochen, wer steigt auf, wer ab? Diese Fragen schwebten unbeantwortet im Raum. Bis jetzt. Denn nun hat sich der NFV-Verbandsvorstand entschieden. Die dem Vorstand angehörigen Präsidiumsmitglieder sowie Vorsitzenden der 33 Kreise einigten sich auf eine Variante, die einen Saisonabbruch nach Quotientenregelung mit Aufstiegen, aber ohne Abstiege vorsieht. Demnach rechnen sich die Abschlusstabellen aus den bisher erzielten Punkten und der Anzahl der ausgetragenen Partien einer jeden Mannschaft zusammen. Relegationsspiele werden ersatzlos gestrichen, auch die betroffenen Vizemeister dürften direkt in die nächsthöhere Liga gehen.
Außerordentlicher Verbandstag
Final wird über den Antrag der NFV-Oberen am 27. Juni im Rahmen eines außerordentlichen Verbandstages entschieden, der aller Voraussicht nach – wie in diesen Zeiten allgemein üblich – virtuell über die Bühne gehen wird. Es ist der erste seit mehr als 40 Jahren, genauer gesagt seit 1979 und erst der sechste in der Geschichte des NFV. 324 Delegierte sollen daran teilnehmen. Auch auf den Fußball im Landkreis Diepholz hat der NFV-Beschluss Auswirkungen, im Falle des SC Twistringen beispielsweise absolut positive. Demnach würden die Blaumeisen, die aktuell auf dem 14. Tabellenplatz der Bezirksliga 1 Hannover rangieren und satte elf Punkte Rückstand aufs rettende Ufer aufweisen, die Klasse trotzdem halten – weil es eben keine Absteiger geben soll. Nichtsdestotrotz würden auf Verband, Vereine und deren Mannschaften riesige Herausforderungen warten, so oder so. Herausforderungen, denen sich der NFV gerne stelle, wie Präsident Günter Distelrath in einer Presseerklärung betont: „Wir müssen darauf achten, dass kein Verein und keine Mannschaft überfordert wird“, sagt er. Deshalb werde es hinsichtlich der Planung der Saison keine Denkverbote geben. Mit anderen Worten: Eine konstruktive Mitgestaltung seitens der Vereine ist ausdrücklich erwünscht.
Ein ausführlicher Bericht folgt am Sonnabend