Syke. Nun hat Monsieur Momo ja schon im Frühling die Schüler an der Grundschule Barrien zum Lachen und Staunen gebracht – und setzt das jetzt erfolgreich fort in der Clowns-Arbeitsgruppe. Tatsächlich haben die Viertklässler dort das Glück, sich in einer wöchentlichen Doppelstunde mit dem Metier des Magiers, Jongleurs, Zauberers und Clowns vertraut machen zu können. Behilflich dabei ist Timo Lesniewski alias Momo, der selbst genau in diesem Alter mit seiner Karriere anfing.
Die Begeisterung des jungen Mannes jedenfalls hat wohl einige angesteckt, denn inzwischen nehmen 13 Schülerinnen und ein Schüler an der Projektgruppe teil. Seit dem Schuljahresbeginn trifft man sich im großen Raum mit Bühne, um sich in die Geheimnisse des Zauberns und dazugehörigen Equipments entführen zu lassen. Natürlich gehört dazu nicht nur eine rote Nase. Die Kinder berichten über ihre Erfahrungen mit den besonderen Malbüchern, „Magic Colouring“, und welche Reaktionen sie zu Hause in der Familie damit machen konnten.
Danach helfen sie dem Spaßmacher dabei, den nächsten Zaubertrick vorzubereiten. Dazu müssen jeweils drei unterschiedlich große Stücke eines weißen Taus für jeden geschnitten werden. Sodann suchen sich die Zauberlehrlinge von den roten oder blauen Klebebändern eine Farbe aus und umwickeln die Enden damit. Zwischendurch unterhalten sich alle über amüsante Erlebnisse aus den vergangenen Wochen. Zum Beispiel, wie eine Schülerin ihn aus Versehen nicht Momo, sondern Papa genannt habe. Es ist ein quirliges Durcheinander, das dabei entsteht, doch Momo entwickelt eine Engelsgeduld – oder nennt man das hier vielleicht schon „Clownsgeduld“? Vielleicht hat er sich schon längst daran gewöhnen können, denn solche AGs leitete er schon früher an seiner eigenen Schule. Dort plante Timo Lesniewski erste Shows und Aufführungen.
Schließlich, als alle jeweils drei verschieden lange Seilstücke in Händen halten, demonstriert Monsieur Momo, wie das mit dem Trick funktionieren muss. Ganz erstaunlich hat die neunjährige Lotta das gleich nach einmal Zuschauen raus und beherrscht sofort den Vorgang. Schon bei dem Auftritt von Momo im April hatte sie bei ihm die Assistentin gemacht.
Zwischen den diversen Tricks, die die Gruppe lernt, gibt es immer wieder Bewegungs- und Aufmerksamkeitsübungen. Denn natürlich weiß auch der professionelle Clown, dass sich dann wesentlich größere Konzentrationsfähigkeiten entwickeln. Schließlich gibt er Clownskurse auch für Erwachsene in der Clownschule in Hannover.
Zum krönenden Abschluss der Schulstunde gibt es zur Probe noch mal die bisher erlernten Karten-, Schnipsel- oder Waschmaschinen- und andere Tricks auf der Bühne. „Achtet bitte darauf, dass ihr am Schluss alle fröhlich seid und nicht das Ende ärgerlich gestaltet“, meint Lesniewski. Auf alle Fälle hat er sein Ziel, „Kinder wieder mehr lachen lassen“ erfolgreich erreicht.
"Wir haben das mit dieser besonderen AG nach dem Auftritt von Momo hier in der Schule geplant, und ich habe dazu Mittel aus dem Förderprogramm 'Startklar in die Zukunft' beantragt und bekommen", sagt Schulleiter Björn Scheer. Der Bund hat sie für Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen bereitgestellt, um die Folgen der Corona-Pandemie abzumildern und auszugleichen. So kann die Schule sich neben den Honorarkosten beispielsweise hochwertige Materialien dafür leisten, die die Schüler behalten dürfen. Die Rückmeldungen der Eltern klingen allenthalben begeistert, so Scheer. Daher wird es auch im nächsten Schulhalbjahr eine weitere Clowns-AG geben, an der dann andere Schüler teilnehmen dürfen.