Syke. Luca Zander ist als ehemaliger Profi-Spieler von Werder Bremen und St. Pauli in der Region bekannt. Wovon die wenigsten etwas wissen: Er engagiert sich für erkrankte und benachteiligte Kinder. In diesem Zusammenhang hat er nun eine wichtige Entscheidung getroffen, die weit über den Sport hinausgehe, teilt Nicole Schmidt, Pressesprecherin des Kinder- und Jugendhospiz Löwenherz, mit. Der Fußballprofi möchte sich als Botschafter für das Kinderhospiz Löwenherz engagieren. Geprägt sei diese Entscheidung von ganz persönlichen Erfahrungen, die sein Leben nachhaltig beeinflusst haben, so Nicole Schmidt weiter.
Vor einigen Jahren hat Luca Zander seinen Bruder Mika verloren, der an einer unheilbaren und lebenslimitierenden Krankheit litt. In schwierigen Zeiten hat das Kinderhospiz Löwenherz eine bedeutende Rolle für den gebürtigen Weyher und seine Familie gespielt. „Das Kinderhospiz Löwenherz hat uns in dieser schweren und manchmal auch anstrengenden Zeit sehr geholfen", erinnert sich Luca Zander. Das komplette Löwenherz-Team habe die Familie unglaublich unterstützt und besonders seiner Mutter eine enorme Last abgenommen. Der 27-Jährige weiß daher aus eigener Erfahrung, dass Löwenherz nicht nur ein Ort der Pflege und Betreuung ist, sondern auch ein Ort der Hoffnung und des Trostes. "Ich habe sehr schöne Zeiten dort verbracht", sagt er. Die Zuneigung, die das gesamte Personal den Kindern schenke, auch den Geschwisterkindern, wie er eines war, sei von unschätzbarem Wert. "Außenstehende können oft gar nicht ermessen, wie viel dort geleistet wird“, betont er. Und genau da möchte er als Löwenherz-Botschafter ansetzen.
"Ich habe immer Verbindung zu Löwenherz gehalten", sagt Luca Zander. Doch auf die Idee, als Botschafter auch eine offizielle Rolle zu spielen, brachte ihn erst eine Spendenaktion der FC-St.-Pauli-Jugendabteilung für ein Hamburger Hospiz, die er in seiner Zeit bei dem Verein begleitete. In den Gesprächen mit den Verantwortlichen des dortigen Hospizes sei ihm bewusst geworden, wie wichtig die Öffentlichkeitsarbeit für diese Einrichtungen ist, und wie viel er als Profi-Fußballer dazu beitragen kann. Sobald er das realisiert hatte, nahm er Kontakt zu Löwenherz auf und rannte dort im übertragenen Sinne offene Türen ein.
„Wir können uns niemand besseren als Luca Zander als Botschafter vorstellen", sagt Geschäftsführerin Juliane Schulze. "Er war jahrelang Gast mit seiner Familie in Syke. Kann authentisch berichten und weiß, was unsere Mitarbeiter jeden Tag leisten und was die Kinder mit Familien bei uns erleben und welche Entlastung sie erfahren. Seine Zugewandtheit und Offenheit gegenüber der Kinderhospizarbeit, gepaart mit vielen Ideen und Möglichkeiten, diese bestmöglich zu unterstützen, hat uns begeistert."
So möchte Luca Zander als Löwenherz-Botschafter zunächst die Öffentlichkeit auf die Bedürfnisse und Herausforderungen lebenslimitiert erkrankter Kinder und Jugendlicher sowie ihren Familien aufmerksam machen. "Ich sehe es als meine Aufgabe, aufzuklären und das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen", unterstreicht er. Er möchte Menschen, die sich mit dem Thema Kinderhospizarbeit noch gar nicht beschäftigt haben, dazu ermutigen, sich für diese Kinder einzusetzen und so einen positiven Beitrag zu leisten. „Ein Kinderhospiz verbindet man oft mit Tod und Trauer, und ja, das gehört dazu. Doch dabei kommt oft zu kurz, wie viele schöne Momente die Kinder und ihre Familien dort erleben können."
Als Multiplikator werde er daher bei öffentlichen Auftritten über Löwenherz und seine Erfahrungen sprechen, wann immer es seine Zeit als Profi-Fußballer zulässt. "Und sonst gibt es auch noch andere Möglichkeiten", sagt er mit Blick auf die Technik und baut zudem auf die Unterstützung von sportlichen Wegbegleitern. Einige hätten ihre Unterstützung bereits zugesagt. Bei Löwenherz sind zudem mehrere Geschwisterprojekte in Planung, wie Nicole Schmidt verrät. "Da ist er genau der Richtige, um seine Expertise und sein Wissen bei der Planung und Durchführung mit einzubringen."