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Landkreis Diepholz Kreative Kunstwerke bei Auktion der Lebenshilfe Syke versteigert

Spannende Bieterduelle bei der Kunstauktion der Lebenshilfe Syke: Kreative Kunstwerke wechseln den Besitzer. Der Erlös unterstützt Projekte, die sonst nicht finanzierbar wären.
27.03.2025, 13:00 Uhr
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Kreative Kunstwerke bei Auktion der Lebenshilfe Syke versteigert
Von Jürgen Juschkat

"Hier 50 Euro, dort 60 Euro, dahinten 70, wer bietet mehr?" Packende Bieter-Duelle entwickelten sich am Mittwoch im Foyer der Kreissparkasse (KSK), als Auktionator Dieter Rosemann die Preise bei der Kunstauktion der Lebenshilfe Syke geschickt in die Höhe trieb. Der Erlös fließt in deren Stiftung, die damit Projekte unterstützen will, die sonst nicht finanzierbar wären.

40 einzigartige Exponate aus der seit Anfang des Monats laufenden Ausstellung und weitere vier Bilder, die ursprünglich für den Direktverkauf bestimmt waren, kamen unter den Hammer. Die von den Einnahmen profitierende Stiftung ist zuständig für 20 Lebenshilfe-Einrichtungen vom nördlichen Landkreis Diepholz bis Hoya, außerdem für zwei im Bereich Nienburg. Hier leben mehr als 1000 betreute Jugendliche und Erwachsene im Alter von drei bis 84 Jahren, die dank ihrer künstlerischen Begabung die ansprechenden Bilder und Skulpturen aus ihrer persönlichen Sicht geschaffen haben.

Kunstwerke strahlen Lebensfreude aus

"Die Kunstwerke strahlen in jeder Gestaltung Kreativität und Lebensfreude aus", erklärte Michael Horn, Bereichsleiter Nord der KSK, bei seiner Begrüßungsrede, "Kunst verbindet, indem sie Brücken baut, den Dialog fördert und den Blick für die individuellen Stärken eines jeden Menschen öffnet." Begeistert von der großen Resonanz zeigte sich Andreas Salfer von der Stiftung Lebenshilfe. "Gut, dass auch einige der Kunstschaffenden anwesend sind. Aufgrund der Räumlichkeiten und der Menge der Exponate mussten wir uns bei der Ausstellung ein wenig einschränken. Wir wollen die Stiftung auf diese Art bekannt machen und auch Spenden sammeln", erklärte er. "Kunst ist bunt, macht fröhlich. Die Künstler sind stolz, dass sie ihre Werke ausstellen durften und andere Leute dafür bezahlen."

Gleich das erste Kunstwerk ging für 170 Euro an eine neue Besitzerin: Sykes Bürgermeisterin Suse Laue erhielt den Zuschlag beim "Adler Adelbert". Diese Skulptur aus Draht und Pappmaschee – 200 mal 95 mal 25 Zentimeter groß – hatte der 84-jährige Alfred Meyer aus dem Wohnheim Bassum geformt. "Der Adler findet einen Platz im Rathaus", versicherte Laue. Es war aber nicht die einzige Figur von Meyer, die den Sprung in Ausstellung und Versteigerung geschafft hatte: auch "Leika der Tiger" aus Draht und Pappmaschee. Nach einem Anfangsgebot von 70 Euro sprangen schließlich 100 Euro für die Stiftung heraus. "Jetzt hab' ich einen Tiger", jubelte spontan die Käuferin.

"50 Euro zum Ersten, zum Zweiten und – zum Dritten." Rosemann zögerte zwischendurch noch ein wenig, doch dann war der "Drache Löwenzahn", eine anderthalb Meter lange Skulptur aus Holz, verkauft. "Der Herr mit der Nummer 16 bekommt diese", legte der Auktionator fest. Geformt hatten das Tier acht Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren vom Waldkindergarten Waldmäuse, nämlich Aari, Aje, Friederike, Jonah, Lian, Maddox, Mila und Otto.

Bild mit Werder-Raute erzielt Höchstpreis

Ein besonders packendes Bieterduell entwickelte sich bei einem Bild auf Leinwand unter dem Titel "Klasse S1 trifft Rizzi" von vier Schülern der Erlenschule. Sonne, Mond, Vögel und kleine Wölkchen sind am Himmel zu sehen, im Vordergrund bunte Hochhäuser – und der Werder-Raute im Mittelpunkt, die das Kunstwerk möglicherweise so wertvoll werden ließ. Denn am Ende standen satte 310 Euro zu Buche, als ein zufriedener Kay Steenblock den Zuschlag erhielt. "Ich bin Werder-Fan und stehe bei einer Dauerkarte auf der Warteliste", erklärte er. "Das Bild wird einen schönen Platz in meinem Büro an der Nordstraße finden", versicherte er.

Immerhin 100 Euro brachte ein Gemälde unter dem Titel "Die Welt ist bunt" der Elefantengruppe der Kindertagesstätte Kunterbunt ein. "Zebra Lanka", ein weiteres Tier von Alfred Meyer, blieb bei einem 110-Euro-Gebot stehen. Noch zehn Euro mehr brachte das Bild "Laura" ein, das die 45-jährige Stefanie Segelken von der Kunstgruppe "Inklusiv-hoch-vier-Kunst" aus dem Wohnheim Stuhr auf die Leinwand gezaubert hat.

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Einige Bilder waren schon gerahmt. "Da hat die Stiftung vorgelegt", erklärte Laura Kuhlmann, bei der Lebenshilfe zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Sie erhielt vom Auktionator ein dickes Lob für die gelungene Organisation und Logistik. Mit vielen Leckereien und Getränken – gegen Spende – wurden die Tagesgäste versorgt. Musikalisch untermalte Klaus Möckelmann am Piano das Geschehen.

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