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Jugendförderung beim TuS Syke "Wasserball ist der schönste Nischensport der Welt"

In Syke lebt die Wasserball-Tradition weiter. Mit der Gründung einer Kinder- und Jugendgruppe wird die Nachwuchsförderung intensiviert. Ein Blick hinter die Kulissen des Trainingsalltags.
04.04.2025, 13:00 Uhr
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Von Sven Hermann

Der Wasserballsport hat in Syke eine langjährige Tradition. Im Jahre 1983 wurde die Sparte gegründet und ist seitdem ein fester Bestandteil im Vereinsleben des TuS Syke. Mit viel Herzblut und Eigeninitiative sorgen alle Beteiligten dafür, dass das auch in Zukunft so bleibt. So wurde mit der Eröffnung des neuen Hallenbades eine Kinder- und Jugendgruppe ins Leben gerufen, die seitdem zweimal wöchentlich zum Training im Syker Hallenbad zusammenkommt.

Die Gruppe der Nachwuchssportler in der Altersklasse von acht bis 14 Jahren umfasst derzeit 21 Kinder und Jugendliche. Sie profitiert beim Training von geballter Fachkompetenz. Neben dem langjährigen Vereinsmitglied und Jugendtrainer Klaus Renner, der als Coach die Bundesliga-Wasserballerinnen des ETV Hamburg trainierte und 2023 seine letzte Fortbildung im Kreise der Deutschen Herren-Nationalmannschaft bestreiten durfte, findet sich zu jedem Training ein Spieler des aktuellen Wasserball-Herrenteams ein.

Als Spielgemeinschaft SG TuS Syke/Bremen ist dieses Team in der Oberliga Niedersachsen ansässig und sorgte jüngst im Norddeutschen Pokal mit dem Viertelfinalsieg über den Zweitligisten HSG Warnemünde für Furore (wir berichteten). An der Seite von Renner assistiert bei der jüngsten Einheit der Kindergruppe Torhüter Constantin Breckner, der sich mit weiteren vier Teamkollegen aus der Herrenmannschaft die Aufgabe teilt. "Durch das neue Therapiebecken war es nach der Wiederöffnung möglich, kindergerechte Trainingszeiten anzubieten. So wurde es endlich Wirklichkeit, diese Gruppe ins Leben zu rufen", freuen sich Renner und Breckner über die Neugründung.

Rotation im Trainerteam

Bei der vorletzten Trainingseinheit vor den Osterferien dürfen auf Wunsch der jungen Aktiven auch die Eltern und Geschwister ins Becken springen. Der zehnjährige Tammo Löscher erläutert zunächst die wichtigsten Grundregeln: "Man darf nur mit einer Hand fangen und werfen. Den Ball darf man nicht unter Wasser drücken." Nach der kurzen Regelkunde geht es für die 16-köpfige Gruppe ans Einschwimmen. "Grob die Hälfte sind Mädels. Das ist cool. Auf dem Land ist es schon schwierig, die Jugend zum Wasserball, welcher ja doch eine Nischensportart ist, zu kriegen", betont Breckner, der wie Renner das Treiben vom Beckenrand aus verfolgt. "Wir unterstützen die Trainingsarbeit und rotieren mit fünf Coaches vom Herrenteam. Durch unser Coaching entsteht der Kontakt zu den Herren und macht einen möglichen Übergang leichter."

Nach dem Warmschwimmen trainiert die Mannschaft, die vor zwei Wochen in Bremen ihr erstes externes Testspiel gegen Neptun Cuxhaven bestritt, das Schwimmen mit dem Ball, das Passen im tiefen Wasser und das Warmwerfen. Es folgt ein Spiel gegen die Eltern. "Wenn der Ball ins Spiel kommt, setzen sich alle die Kappen mit Ohrenschutz auf. Das dient dazu, die Teams zu unterscheiden und auch die Ohren zu schützen. Ein Treffer mit dem Ball kann leicht das Trommelfell verletzen", betont Renner. Den Beteiligten macht die Übungseinheit sichtlich Spaß. "Wir lernen schon die kleinen, versteckten Tricks. Dabei wusste ich gar nicht, dass es Wasserball überhaupt gibt. Durch einen Stand der Wasserballsparte auf dem Syker Frühlingsmarkt bin ich darauf aufmerksam geworden", erzählt die zwölfjährige Merle Heinemann.

Im Schlepptau hatte sie ihre ebenfalls zwölfjährige Freundin. "Ich bin damals mit Merle zum ersten Training mitgegangen, weil sie nicht alleine gehen wollte. Seitdem bin ich beim Wasserball dabei", verrät Sarah Wille. Einen Eindruck davon, wie anstrengend solch ein Wasserball-Training sein kann, bekam auch das Elternpaar Christine und Malte Hoormann, dessen elfjähriger Sohn Lian ebenfalls bei den Wasserballern aktiv ist. "Es war mega-anstrengend, weil du permanent im Wasser bleiben musst und nicht stehen kannst. Lian ist von Beginn an dabei. Er und sein Vater Malte sind richtige Wasserratten", schmunzelt Christine Hoormann. Einen weiteren wichtigen Aspekt bringt auch Herrenakteur Lukas Frömberg ins Spiel, der ebenfalls Teil des Trainerteams ist: "Hier lernst du das Schwimmen richtig. Da hast du als Eltern ein gutes Gefühl, wenn deine Kinder später alleine ins Bad gehen."

Interessierte sind willkommen

"Wir freuen uns über jeden weiteren Nachwuchs. Wer Interesse hat, kann gerne beim Training vorbeischauen und mitmachen. Im Alter von acht Jahren kann man beginnen. Die Altersklasse zwölf bis 14 Jahre ist noch ein wenig unterrepräsentiert", hofft Renner auf weiteren Zuwachs. "Der nächste Schritt wäre es, irgendwann einmal die Altersklassen aufzuteilen. Man muss nicht viel mitbringen. Das bronzene Schwimmabzeichen reicht schon", unterstreicht Breckner und ergänzt: "Den Rest erlernt man. Wasserball fördert die schwimmerischen Fähigkeiten sowie die Grundlagenausdauer, den Teamgeist und das Teamgefühl. Wasserball ist der schönste Nischensport der Welt."

Info

Das Training für die Kinder-und Jugendgruppe der Wasserballer des TuS Syke findet dienstags von 18 bis 19 Uhr sowie freitags von 16.45 bis 17.45 Uhr im Syker Hallenbad statt. Treffpunkt ist stets 15 Minuten vor Trainingsbeginn im Foyer des Syker Hallenbades. Für weitere Fragen stehen die Ansprechpartner unter der Mailadresse tussykewasserball@mailbox.org zur Verfügung.

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