Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Wassermühle Barrien Wassermühle Barrien: Cladatje begeistert Publikum

Die Klezmer-Band Cladatje war zu Gast in der Barrier Wassermühle. Die Gruppe begeisterte das Publikum.
05.09.2025, 17:21 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Otto Kirmse

„Kladatje“ ist jüngst mit Klezmermusik in der Wassermühle zu hören. Sie waren schon einmal in Barrien gewesen mit ihren „Schene Liedele und Freylach Tanz“ – so zu lesen auf ihrem Plakat zum Auftritt. Obwohl sie Klezmer-Musik aus vielen Ländern der Welt spielen, sie selbst kamen ganz aus der Nähe, nämlich aus Ottersberg. Die Musiker David Hodgkinson (Akkordeon), Clive Ford (Kontrabass), Till Eversmeier (Geige) und Edna Eversmeier (Geige und Gesang) legten einen überaus schwungvollen Auftakt hin. Danach hatte Timm Suchard als Gastgeber und Betreiber der Wassermühle Gelegenheit, sowohl die Band als auch die Zuhörer zu begrüßen.

Suchard nutzte die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass man beim Unterstützerverein „Rüttelschuh“ noch neue Mitglieder werben möchte. Der Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft betrage nur sechs Euro, größere Beträge wie auch Spenden seien jederzeit willkommen.

Und weiter ging es mit dem ersten Stück „Latviyska“, sehr schwungvoll und lebendig. Beim folgenden Lied „Seltener Wasser“ gerieten die Musiker ein wenig aneinander. Der Akkordeonist musste ertragen, dass man ihm in die Tasten griff, um grausige Töne zu erzeugen. Da aber alles nur ein Spiel war, fand man schnell wieder zur Harmonie zurück und brachte das Stück mit gesteigertem Tempo sehr lebendig zu Ende. Es gab viel Beifall für die mit viel Spielfreude und Können vorgetragene Musik des Quartetts.

Kontrabassist Clive Ford ließ es sich nicht nehmen, die Wassermühle als einen außergewöhnlich schönen Spielort zu loben. Neben manchen noch eher moderneren Stücken, darunter auch selbst geschriebenen, habe man auch einige sehr alte mitgebracht. So, wie das nächste. Das sei sehr alt und trage den Titel „Odessa Bulgar“. Sie hätten es in Kiew gefunden, wo es die größte Sammlung für Klezmer gibt. Musik aus aller Welt werde hier archiviert und museal verwaltet. Auch „Odessa“ wurde wieder sehr schwungvoll vorgetragen, die Musik ging in die Beine und die Zuhörerschaft wippte im Takt.

Vor dem nächsten Stück drohte Clive Ford, alle Besucher, die keine ihrer CDs gekauft hätten, würden die Wassermühle erst dann verlassen dürfen, wenn sie an der Tür eine CD vorweisen könnten. Das Publikum ließ sich davon nicht beeindrucken und hörte als nächstes den Titel „Orient“. Auch für dieses sehr gefühlvoll gespielte Stück mit den eingewobenen orientalischen Klängen gab es wieder viel Beifall.

Edna Eversmeier kündigte dann ihr Lied „Zipin droyna“ an. Darin gehe es um den Herbst, der sich aktuell ja auch in Barrien mit vielen herabgefallenen Blättern ankündige. Deutsche und jiddische Textpassagen wechselten sich ab, und schwermütige und traurige Stimmungen kamen auf. Aber es gefiel den Zuhörern, und neben viel Beifall gab es auch einige „Bravo“-Rufe.

Für das Lied „Goldene mellech (König) wurde die gesangliche Unterstützung des Publikums erbeten. Es mühte sich redlich. Bei „Betuta“, einem Tanz, sollte man sich bei einem plötzlichen Stopp der Musik mit lauten Rufen beteiligen. Passanten sollten ebenfalls an der tollen Stimmung teilhaben und nächstes Mal in die Wassermühle kommen.

Eine musikalische Reise um die Welt versprach die Band mit dem Stück „Buhusharchos“. Die Tour begann in Indien und ging über Israel nach Irland. Tatsächlich konnte man Anklänge einer Sitar beim Spiel des Bassisten entdecken. Das Lied „Golden Kaschene“ (Hochzeit) nahm Clive Ford zum Anlass, einmal beim Publikum zu fragen, ob es Paare gebe, die die Goldene Hochzeit schon hatten erleben können. Ein solches Paar gab es, und um den Anlass zu feiern, bekamen es eine CD als Geschenk.

Lesen Sie auch

Letztlich schien es, als ob ein besonderer Auftritt des Geigers Till Eversmeier durch das Auseinanderfallen des Geigenbogens gründlich schief gehen sollte. Aber: Dank seiner geschickten Finger gelang die Reparatur umgehend, und man durfte noch ein brillantes Geigenspiel mit einem furiosen Ende genießen.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)