An Heiligabend nicht allein sein: Da nicht alle Menschen Weihnachten im Kreis ihrer Familie oder mit Freunden verbringen können, gibt es das Angebot der Weihnachtsstube im Gleis 1 in Syke. Sowohl für Rentner als auch Alleinstehende oder Menschen, deren Partner an Heiligabend arbeiten, öffnet Carola Gähler von Awo Trialog auch in diesem Jahr wieder die Räumlichkeiten am Bahnhof. Dafür schmückt sie gemeinsam mit Ehrenamtlichen alles festlich und organisiert ein kleines Programm inklusive Büfett, Musik und Bescherung.
"Es ist jeder herzlich willkommen, der an diesem Tag alleine ist oder Heiligabend einfach gerne mit anderen verbringen möchte", erklärt Carola Gähler zur Veranstaltung. Die Türen stehen am Dienstag, 24. Dezember, in der Zeit von 15 bis 20 Uhr offen. Eine Anmeldung sei freiwillig und damit nicht zwingend notwendig. Wer sich spontan zu einem Besuch entscheidet, ist ebenso herzlich willkommen, sagt Gähler mit einem Lächeln. Unterdessen "obliegt es jedem selbst, wie viel Zeit man in der Weihnachtsstube verbringt", hebt sie hervor. So können Besucher beispielsweise nur am Nachmittag in der Stube vorbeischauen oder erst später dazustoßen.
Büfett, Musik und Geschenke
Die Tische werden wieder festlich eingedeckt, es wird reichlich Süßigkeiten sowie ein Kuchenbüfett geben, blickt Gähler voraus. Dieses werde wieder aus gespendeten Kuchen bestehen. Ebenso dürfe auch das Abendbrotbüfett nicht fehlen. Kartoffelsalat und Würstchen zählt sie zum klassischen Menü auf, während es für Vegetarier belegte Brötchen und Baguettes gebe. Letztere werden wieder von Syker Bäckereien gesponsort. "Es ist für jeden etwas dabei."
Für musikalische Unterhaltung ist zudem gesorgt. Wie im vergangenen Jahr treten einige Mitglieder der Bovelmusiküsse, der Band des Bassumer Bovelzumftvereins, im Gleis 1 auf. "Darüber freue ich mich riesig", schwärmt Gähler. "Das war letztes Jahr ein großartiger kultureller Beitrag." Einen "Selbstläufer" nennt sie außerdem die alljährliche Bescherung. Demnach haben sich bereits die Sponsoren der vergangenen Jahre gemeldet, sodass am Ende "jeder ein kleines Präsent mitnehmen darf". Um unnötigen Abfall durch Geschenkpapier zu vermeiden, seien die Ehrenamtlichen derzeit fleißig mit dem Nähen kleiner Geschenkesäckchen beschäftigt. "Die haben wir schon die letzten zwei Jahre aus Stoffresten genäht."
Wie Bürger spenden können
Die Resonanz sei in der Vergangenheit äußerst gut gewesen. Bei 60 vorhandenen Sitzplätzen mussten das ein oder andere Mal noch zusätzliche Stühle beschafft werden, erinnert sich Gähler. "Wir hatten schon mal mehr als 100 Besucher in der Stube." Nicht nur aus Syke, sondern auch aus umliegenden Ortschaften kämen die großen und kleinen Gäste. Lediglich einen Fahrdienst bietet sie nicht an. "Das kann ich von hier aus nicht leisten", bedauert die Organisatorin. Ihre Bitte lautet daher: "Ich rufe Bürger dazu auf, ihre Angehörigen und auch ihre Nachbarn zu unterstützen." Es würde sie freuen, wenn insbesondere ältere Personen zum Gleis 1 gefahren werden könnten oder sich unter den Besuchern Fahrgemeinschaften bilden.
Nun stecke ihr Team mitten in den Vorbereitungen. Für das Angebot braucht es jedes Jahr viele Helfer, über deren tatkräftige Unterstützung sich Gähler auch in diesem Jahr freuen darf: "Viele Ehrenamtliche haben sich schon angemeldet, da geht mir das Herz auf." Ohne ihre Kollegen könne sie das Ganze keineswegs stemmen. Der Besuch der Stube ist für Gäste unterdessen "völlig kostenfrei", da sie "von Spenden lebt". Das bedeutet gleichzeitig, dass noch Spenden angenommen werden. "Süßes, Nüsse, Mandarinen und selbst gemachten Kuchen", sind einige Speisen, die gern gesehen sind. "Aber auch über Geldspenden freuen wir uns, denn es ist alles teurer geworden", sagt Gähler weiter. Zudem fehle es noch an selbst gestrickten Socken. "Die werden immer gern genommen, da einige Besucher ein schmales Portemonnaie haben."
Spenden können sowohl am Montag, 23. Dezember, in der Zeit von 8 bis 16 Uhr als auch an Heiligabend ab 12 Uhr im Gleis 1 abgegeben werden. Zudem können sich Interessierte mit einer E-Mail an carola.gaehler@awo-trialog.de oder telefonisch unter 01 73 / 6 27 32 63 an die Organisatorin wenden. Dazu betont sie: "Ich bitte um Verständnis und ein wenig Geduld, wenn ich nicht sofort zurückrufe."