Drei Punkte aus zwei Partien holte der VfL Stenum in der Meisterrunde der Bezirksliga Weser-Ems. Einem 1:0 (1:0)-Erfolg am Sonnabend daheim gegen den TSV Abbehausen folgte eine 1:2 (1:0)-Niederlage am Montag beim SV Brake. Damit stehen die Kicker von Coach Thomas Baake bei nun elf Punkten aus neun Partien im Tabellenmittelfeld. Der Abstand zu Spitzenreiter SV Wilhelmshaven ist groß. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, hat der VfL – wie fast der gesamte Rest der Runde – keine große Chance mehr auf Platz eins und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga. „Auf die Tabelle schauen wir jetzt nicht mehr. Es geht um die Entwicklung der Mannschaft“, sagte Baake.
Gegen Abbehausen verbuchten die Stenumer einen Arbeitssieg. Lukas Matta bereitete den entscheidenden Treffer seines Bruders Simon in der achten Minute vor. Ein gutes Match sahen die Zuschauer am Kirchweg nicht. Stenum zeigte keine berauschende Leistung, hatte das Geschehen dennoch jederzeit im Griff. „Der Gegner war klar unterlegen, wir müssen in der ersten Halbzeit das zweite oder dritte machen. Die erste Hälfte war gut. Die zweite Halbzeit war von beiden Seiten schwach, wir haben uns dem Gegner angepasst, haben aber nichts zugelassen. Zufrieden war ich mit dem Spiel aber nicht“, berichtete Baake.
Gegen den SV Brake zeigten seine Mannen eigentlich die bessere Leistung – zumindest bis zum Strafraum. „Wir waren heute dermaßen überlegen. In eigentlich allem. Vom Spielerischen bis zum Physischen. Beide Gegentore kommen aus dem Nichts und dürfen so nie fallen. Wir hatten in der ersten Halbzeit schon Riesenchancen zum 2:0 oder 3:0 und dann ist es durch“, erzählte der VfL-Coach.
Die Abschlüsse seien häufig zu überhastet und zu unplatziert gewesen. „In der Summe kann man es kaum zählen, 35:5 Torschüsse etwa. Selbst ein Unentschieden wäre eigentlich zu wenig gewesen. Es ist unfassbar, dass wir nicht gewonnen haben“, ordnete Baake ein. Er machte dem Gegner jedoch auch ein Kompliment. „Brake hat sich in jeden Schuss geworfen. Die waren am Ende platt, haben aber alles gegeben. Auf der Linie gerettet etc.“, sagte der Stenumer Coach.
Das Match begann gut aus Stenumer Sicht. Nach zwölf Minuten erzielte Nils Meinken die Führung, nachdem er ein paar Minuten vorher mit einem Flachschuss noch gescheitert war. Der Stenumer fing einen Pass ab, marschierte nach vorne und verwandelte ins lange Eck zum 1:0. Der VfL verpasste es in der Folge jedoch, diesen Vorsprung noch vor der Pause zu erhöhen. Von Riesenchancen sprach Baake.
Die Braker zeigten sich hingegen effizient: Kurz nach der Pause wurde Miklas Kunst von Torwart Thorben Riechers nach außen abgedrängt und legte zurück. Hier wartete Sinan Ince, der aus der Distanz den Ausgleich markierte (51.). Ausgangspunkt des Treffers war ein langer Abstoß. Beim 2:1 versenkte Ince von rechts einen Freistoß flach unten rechts. „Die Mauer stand falsch. Das war ein Geschenk von uns“, meinte Baake. Stenum warf in der Folge alles nach vorne, kam zu diversen Großchancen, traf jedoch nicht mehr.
„Vor dem Spiel sagte mir jemand, dass es um nichts mehr geht. Das ist falsch. Es geht um viel. Um die Entwicklung der Mannschaft. Vor zwei, drei Jahren waren wir eine Kontermannschaft, jetzt sind wir dominant im Ballbesitz. Wir haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Zum Fortschritt gehören aber auch Ergebnisse. In der Regel gewinnt das dominante Team, aber eben nicht immer“, sagte Baake.
Ziel in den abschließenden Begegnungen sei es, diese Dominanz zu festigen und in Erfolge umzumünzen. „Wir wollen die Mannschaft weiterentwickeln und zusammenhalten“, blickte er voraus.