Niemand rechnet mehr damit, dass es noch knapp wird im Kampf um die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Weser-Ems. Der VfL Stenum hat den Aufstieg in die Landesliga so gut wie sicher, doch der Moment, in dem das Ziel auch rechnerisch erreicht ist, ist immer besonders. Darauf ist Coach Thomas Baake vorbereitet für diesen Freitagabend. "Es wird sicherlich emotional, wenn es feststeht. Gerade für mich. 90 Prozent der Spieler sind Stenumer, die im fußballerischen Bereich in meiner Trainerzeit erwachsen geworden sind", sagt Baake.
Seine Mannen treten ab 20 Uhr beim TSV Großenkneten an. Gewinnen sie die Partie, sind sie Meister. Parallel spielt der SV Brake beim FC Hude. Gewinnen die Braker nicht, ist Stenum auch bei einer eigenen Niederlage Meister. Stenum hat acht Punkte Vorsprung, Brake kann in seinen verbleibenden drei Auftritten nur noch neun holen. "Wenn wir trotz eigener Niederlage den Titel holen, weil Brake auch verliert, dann ist das eben so. Jeder weiß, dass wir verdient ganz oben stehen und es keine glückliche Meisterschaft wäre", meint Baake. Stenum ist seit 19 Partien unbesiegt, kassierte bislang nur elf Gegentore und hat insgesamt nur einmal verloren, auswärts gar nicht. "Wir waren darauf vorbereitet, am kommenden Mittwoch zu Hause Meister zu werden. Aber dann hat Brake am Sonntag für mich überraschend verloren. Wir hauen am Freitag alles raus, weil wir es schon selber eintüten wollen. Wann und wo ist mir persönlich aber egal", sagt Baake.
Zwei Tage feiern
Gegen Eversten am vergangenen Sonntag lösten die Baake-Mannen ihre Aufgabe souverän. Zwei Treffer von Bastian Morche reichten für einen unspektakulären 2:0-Heimerfolg. "Es war schon ein gewisser Druck da. Man schaut natürlich auf die Tabelle und rechnet. Das kann man nicht verhindern", erklärt Baake.
Am Freitagabend rechnet er mit mehr Gegenwehr. Großenkneten ist Fünfter und gewann am Sonntag in Brake. "Die wollen natürlich auch nicht, dass eine andere Mannschaft auf deren Platz einen Titel feiert", erwartet Baake. Generell habe er versucht, in dieser Woche Lockerheit einfließen zu lassen. "Euphorie wird von Anfang an da sein, wenn man bedenkt, was man erreichen kann. Das kann natürlich auch etwas verkrampfen. Aber wenn wir am Freitag nicht Meister werden, dann halt am Mittwoch. Zwei Tage lang feiern werden wir auf jeden Fall", kündigt Baake an.