Die Temperaturen waren hoch, die Atmosphäre auf dem Feld nicht weniger hitzig, weshalb die Spieler beider Mannschaften sprichwörtlich ans Limit gehen mussten. Ein kräfteschonender Sommerkick war die Partie zwischen dem VfL Stenum und TuS Heidkrug in der Fußball-Bezirksliga jedenfalls so rein gar nicht – ganz im Gegenteil. Der 2:1 (1:0)-Erfolg der Hausherren war das Produkt einer Aneinanderreihung zahlreicher Höhepunkte, die zwar nicht immer spielerischer Natur waren, aber doch zum hohen Unterhaltungswert der Begegnung beitrugen. Nach 98 aufregenden Minuten durften die Hausherren jubeln, sie feierten einen gelungenen Saisonstart mit zwei Siegen aus zwei Partien. Die Heidkruger schafften es dagegen nicht, eine gut 50-minütige Überzahl zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Wie emotional das Geschehen war, merkte man VfL-Coach Thomas Baake auch eine Stunde nach dem Abpfiff noch deutlich an. Er war noch merklich aufgewühlt vom zuvor Erlebten: „Es waren unfassbar viele Facetten in diesem Spiel, es gab so viele Eindrücke, die man verarbeiten musste. Das war Wahnsinn“, berichtete er. Jede Woche brauche er solche Spielverläufe sicherlich nicht. Irgendwie bezeichnend, dass der späte Siegtreffer der Stenumer just auf das Konto jenes Spielers ging, der in der ersten Halbzeit noch einen Elfmeter verschossen hatte: Simon-Josef Matta (90.+5). Mit seinem Treffer fand besagter Wahnsinn sein passendes Ende. Der Rest war Riesenjubel auf der einen und Niedergeschlagenheit auf der anderen Seite. Schon der Führungstreffer der Stenumer war besonders, resultierte er doch aus einem Eigentor von Thore-Fynn Frerichs (39.).
Matta macht Fehler wieder gut
Wenige Minuten später flog Stenums Marten Kämena mit Gelb-Rot vom Platz (42.). „In der Halbzeit habe ich dann an die gute Mentalität meiner Mannschaft appelliert“, berichtete Baake. Seine Worte fanden Gehör, die zehn verbliebenen VfL-Akteure verbissen sich regelrecht in ihre Aufgabe und hätten sogar noch das eine oder andere Tor draufpacken können. Aber dann trafen die Heidkruger. Jonas Dittmer glich zum 1:1 aus (74.). Doch selbst dieser eigentliche Wirkungstreffer beeindruckte die Gastgeber nicht nachhaltig – sie schlugen zurück und sicherten sich nach dem 4:1-Auftakterfolg beim SV Baris weitere drei Punkte.
Heidkrugs Co-Trainer Jorge Jacinto hatte eine Erklärung dafür, woran seine Mannschaft am Ende möglicherweise gescheitert war: „Die Stenumer hatten Spieler dabei, die einfach gedankenschneller waren als unsere Jungs.“ So wie in der 95. Minute ...