Ist der Schulweg zu Fuß sicher? Können Straßen von Fußgängerinnen und Fußgängern gefahrlos überquert werden? Gibt es Stolperfallen oder Hindernisse auf den Wegen? Unter anderem diese Fragen will die Gemeinde Ganderkesee mit einem „Fußverkehrs-Check“ prüfen. Zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern wollen die Verantwortlichen die entsprechenden Wege in Ganderkesee und in Bookholzberg unter die Lupe nehmen. Nach einem Auftaktworkshop am Dienstag, 5. September, um 18 Uhr im Rathaus hat die Verwaltung am Dienstag und Mittwoch, 12. und 13. September, zwei Begehungen geplant.
„Zu Fuß gehen wird als Verkehrsart manchmal vernachlässigt“, erklärt Bürgermeister Ralf Wessel die Motivation zu der Veranstaltung: „Alle reden über Autos und Fahrräder – dabei ist es für viele Menschen die naheliegendste Option, Wege auf den eigenen zwei Beinen zurückzulegen.“ Damit es sich in Ganderkesee künftig noch besser gehen lässt, wollen die Initiatoren die Situation des Fußverkehrs in mehreren öffentlichen Rundgängen und Workshops vor Ort diskutieren.
Dabei geht es nicht nur um die bauliche Beschaffenheit der Wege, sondern auch um Aspekte wie Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit. Die Veranstaltungen sollen unter anderem Antworten auf die Fragen liefern, wo man gut und sicher zu Fuß gehen kann, wo Platz fehlt, wo es Probleme wie mangelnde Sichtbeziehungen zu Autofahrern gibt oder wo vielleicht Sitzbänke einen Fußweg attraktiver machen können. Anschließend will die Verwaltung gemeinsam mit den Bürgern Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs entwickeln. Kern dieser Beteiligung sind zwei Begehungen, bei denen an Ort und Stelle die Situation der Fußgänger analysiert wird.
Begehung auch in Bookholzberg
Beim Auftaktworkshop gilt es, gemeinsam mit den teilnehmenden Bürgern zunächst die zu überprüfenden Wegstrecken in den einzelnen Ortsteilen festzulegen. Bei den beiden Begehungen werde die Situation dann vor Ort erkundet. Treffpunkt am Dienstag, 12. September, ist um 18 Uhr an der Grundschule Lange Straße. Am Mittwoch, 13. September, steht dann die Situation in Bookholzberg besonders im Blickpunkt. Hier treffen sich die Teilnehmer um 18 Uhr an der Buswendeanlage der Schule an der Ellerbäke (Stedinger Straße). Im Herbst soll dann ein Abschlussworkshop folgen, bei dem die Fachleute die Ergebnisse des Fußverkehrs-Checks zusammenfassend vorstellen und erste Lösungsansätze und mögliche Maßnahmen erörtern werden. Der konkrete Termin steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings noch nicht fest.
Ganderkesee ist übrigens die erste Kommune in Niedersachsen, die bei diesem Thema Unterstützung von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) bekommt. Deren Beratungseinheit "Mobilotsin" finanziert den Fußverkehrs-Check und koordiniert den Ablauf. „Mit unserem Pilotprojekt wollen wir erste Erfahrungen sammeln, um zukünftig weitere Fußwege-Checks in Niedersachsen auf die Beine zu stellen“, erklärt Hendrik Koch, stellvertretender Bereichsleiter im Bereich Mobilitätsmanagement bei der LNVG.
„Es ist toll, dass die Mobilotsin uns hier in Ganderkesee als erste Kommune unterstützt. Ich hoffe, dass wir schon bald Verbesserungen an den Wegen umsetzen können“, erklärt Wessel. In allen Phasen des Fußverkehrs-Checks wird das Fachbüro Planersocietät aus Dortmund die Aktion unterstützen.
Für den Auftaktworkshop bittet die Verwaltung um Anmeldungen bis Donnerstag, 31. August. Diese können online unter www.ganderkesee.de/fussverkehrscheck erfolgen. Für weitergehende Informationen können sich Interessierte auch an Sabine Finke, Fachdienstleiterin Verkehr, wenden. Sie ist telefonisch unter der Nummer 0 42 22 / 44 322 oder per E-Mail an s.finke@ganderkesee zu erreichen.