Beim FC Hude steht in der kommenden Saison bekanntlich ein neuer Mann an der Seitenlinie. Nachdem sich der Fußball-Bezirksligist und Ex-Coach Lars Möhlenbrock Ende des vergangenen Jahres durchaus überraschend getrennt hatten, gab der Verein im Frühjahr bekannt, dass Nikolai Klein das Traineramt übernimmt. Zuvor war der 32-Jährige für die A-Junioren des FCH verantwortlich.
Klein ist vom Gesamtprojekt in Hude überzeugt, möchte die Entwicklung begleiten und mitgestalten. Dafür bringt er eine ordentliche Portion Erfahrung mit. Assistent bei der U15 des SV Werder Bremen, Trainer des TuS Komet Arsten in der Bremer Landesliga sowie der Regionalliga-A-Junioren des Vereins und Coach des VfL 07 Bremen, ebenfalls in der Landesliga – diese Stationen weist der A-Lizenz-Inhaber in seiner Vita auf.
In der Vorbereitung auf die neue Spielzeit konnte er nun sein neues Team richtig kennenlernen – und hat dabei viele positive Eindrücke gesammelt. "Insgesamt bin ich mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Wir haben eine hohe Trainingsbeteiligung, alle Jungs ziehen gut mit", berichtet Klein. Man habe sich als Mannschaft gefunden, die Neuzugänge seien integriert. Sehr zur Freude des Coaches, denn ein harmonisches Gefüge spielt für ihn eine zentrale Rolle. "Mir ist sehr wichtig, dass der Teamgedanke im Vordergrund steht und wir uns gemeinsam weiterentwickeln", betont er.
Gute Testspiel-Ergebnisse
Die jüngsten Ergebnisse in den Testspielen verdeutlichen, dass der FCH auf einem guten Weg zu sein scheint. Mit dem Blumenthaler SV (3:2) und dem TuS Komet Arsten (4:2) bezwangen die Huder zuletzt zwei Bremen-Ligisten, zuvor ließen sie dem Kreisligisten TV Falkenburg beim 6:1 keine Chance. In den ersten Partien gegen den TuS Sudweyhe (3:2) und den TV Stuhr (1:2) aus der Bezirksliga Hannover sowie gegen den Kreisligisten TV Munderloh (3:3) waren die Ergebnisse noch etwas gemischter. Eine Steigerung ist also definitiv erkennbar, wenngleich Klein den reinen Resultaten keine hohe Bedeutung beimisst. "Es ist wichtiger, dass wir gewisse Dinge, die wir im Training einstudieren – mit und gegen den Ball –, in den Testspielen gut umsetzen. Aber es ist natürlich toll, wenn das mit den Ergebnissen auch funktioniert."
Klein sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg, die Grundlagen seien gelegt. Nun erwartet er eine intensive Saison. "Nach der langen fußballfreien Zeit ist es eine hohe Intensität, die abverlangt wird. Wir sind an jedem Wochenende im Einsatz, das wird sicher eine Herausforderung sein", blickt der Trainer voraus und ergänzt: "Das A und O wird sein, darauf zu schauen, nicht zu überdrehen." Die Belastungssteuerung sei in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Dass der Spielplan bis zum Winter die komplette Hin- und Rückrunde in der Staffel 2B vorsieht, hält er für ambitioniert. Zumal nicht alle Teams den Vorteil eines Kunstrasenplatzes genießen könnten. Die Entscheidung der Staffelleitung, die Liga erneut in zwei Gruppen zu teilen, könne er grundsätzlich aber nachvollziehen. So werde ein sportlicher Wettbewerb erzeugt, der in die Auf- und Abstiegsrunde münde.
Nun hofft Klein, dass seine Mannschaft gesund und möglichst ohne Verletzungssorgen durchkommt. Einen Langzeitverletzten gibt es jedoch schon. Leon Wiebezieck hat sich im Test gegen Munderloh einen Kreuzbandriss zugezogen. "Er wird wahrscheinlich die gesamte Saison fehlen. Das ist natürlich sehr bitter", bedauert der Coach den Ausfall. Weitere schwerere Verletzungen seien in der Vorbereitung glücklicherweise ausgeblieben. "Es gab ein paar muskuläre Geschichten, was nach der langen fußballfreien Zeit aber nicht verwunderlich war", erklärt Klein.
Kein Tabellenplatz als Ziel
Ein konkretes Ziel in Form eines Tabellenplatzes gibt er nicht aus. Er wolle von Spiel zu Spiel schauen, die Mannschaft solle sich weiterentwickeln. Den Saisonauftakt bildet am kommenden Sonntag das Bezirkspokal-Duell gegen den SV Baris Delmenhorst. "Wir freuen uns sehr auf das Spiel, weil wir endlich mal wieder in einem Wettbewerb antreten können. Das ist eine gute Aufgabe, die vor uns liegt", meint Klein. Wer in der Liga die Favoritenrolle einnehmen wird, vermag der Huder Coach nicht so richtig vorherzusagen. "Ich bin offen und ehrlich: Dafür kenne ich die Bezirksliga zu wenig", räumt er ein. Mit Blick auf die Ergebnisse in der Vorbereitung schätze er, dass der VfL Stenum eine gute Rolle spielen wird, der SV Tur Abdin habe sich von den Namen her ordentlich verstärkt. "Aber sportlich konnte ich mir noch keinen wirklichen Eindruck verschaffen", bemerkt Klein.