Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Selbstständig in Hude Nina Albrecht hat als Tierphysiotherapeutin ihre Erfüllung gefunden

Wenn das Haustier Schmerzen hat, leidet der Besitzer oft mit, weiß Nina Albrecht aus Holle. Als Tierphysiotherapeutin lindert sie vor allem bei Pferden und Hunden Schmerzen – aber nicht nur ihre.
02.12.2024, 11:06 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Christin Hufer

Ihre berufliche Erfüllung hat Nina Albrecht aus Holle vor wenigen Jahren gefunden: Sie ließ sich zur Tierphysiotherapeutin für Hunde und Pferde (ATM) und zertifizierte Tierheilpraktikerin ausbilden und ist seit nunmehr drei Jahren in diesem Beruf tätig. Seitdem hat die 39-Jährige bereits viele Beschwerden von Tieren – hauptsächlich bei Pferden und Hunden – gelindert. Doch Albrecht wünscht sich, dass die Tierphysiotherapie mehr Anerkennung findet.

Die Anfänge

Bis Albrecht ihre berufliche Erfüllung gefunden hatte, nahm sie nach ihrem ersten Studium einen Umweg und arbeitete als freie Texterin. Doch sie fand in dieser Arbeit nicht das, wonach sie gesucht hatte. Albrecht: „Mir fehlte einfach das direkte Feedback.“ Also krempelte sie ihr Leben komplett um und startete ihre zweijährige Ausbildung zur Tierphysiotherapeutin und Heilpraktikerin und bewarb sich zudem auf ein Studium der Tiermedizin. Zu einem Zufall kam es am Tag ihrer Abschlussprüfung der Ausbildung, sagt Albrecht. „An dem Tag habe ich erfahren, dass ich fürs Tiermedizinstudium angenommen wurde.“

Das Berufsfeld

Laut Albrecht ist das Berufsfeld der Tierphysiotherapie noch ein junges. Es gibt noch keine großen Gemeinschaftspraxen und so sei es nahezu die Regel, dass fertig ausgebildete Tierphysiotherapeuten direkt in die Selbstständigkeit starten – ein großes Risiko. „In der Ausbildung wird nicht behandelt, wie Buchhaltung, Kalkulation oder Verwaltung funktionieren. Das muss man sich komplett selbst erarbeiten.“

2021 startete Albrecht schließlich durch und war zunächst als mobile Tierphysiotherapeutin im Einsatz und behandelte zumeist Pferde. Parallel begann sie auch ihr Studium der Tiermedizin. „Ich möchte mir einfach mehrere Türen offen halten“, sagt sie. Derzeit hat sie ihr Studium pausiert, da sie erst vor wenigen Wochen Mutter ihres vierten Kindes geworden ist. Für Albrecht, deren Praxis sich im Aufbau befindet, stand fest, dass sie schnell wieder in den Beruf kommen möchte, sodass sie acht Wochen nach der Geburt wieder anfing zu arbeiten. Albrecht: „Das ist natürlich der Vorteil der Selbstständigkeit.“ Denn Termine könne sie flexibel legen.

Die Beschwerden

Häufige Beschwerden, die Albrecht behandelt, sind Kreuzbandrisse oder Bandscheibenvorfälle bei Hunden. Die 39-Jährige sagt aber deutlich, dass sie nicht mit Tieren arbeitet, sondern mit Menschen. Denn sie bemerkt, wie sehr ihre Kundinnen und Kunden ihre Vierbeiner ins Herz geschlossen haben. Wenn diese Leiden haben, sei das oftmals sehr belastend, sagt sie. „Einige Kunden, die zu mir kommen, sind anfangs verzweifelt.“ Zuvor gab es möglicherweise eine erschreckende Diagnose eines Tierarztes. „Es ist für sie sehr schlimm zu sehen, wenn ihr Hund beispielsweise nach einem Bandscheibenvorfall nicht mehr laufen kann.“

So war es auch bei einem Dackel, der bei ihr in Behandlung war. Nach einem Bandscheibenvorfall sei er gelähmt gewesen, erklärt Albrecht. Ob er jemals wieder laufen könne, war ungewiss. Albrecht: „Er hat zuerst nur kleine Fortschritte gemacht, aber jetzt läuft er wieder. Zwar längst nicht so wie früher, aber er läuft!“, sagt sie. Die Entwicklung des Tieres und auch die Erleichterung der Besitzer zu sehen, gingen der 39-Jährigen nah.

Besonders wichtig ist Albrecht, sich viel Zeit für ihre Patienten zu nehmen. „Im Erstgespräch geht es erst einmal darum, die besonderen Bedarfe zu erfahren“, sagt sie. Bevor sie die Tiere anfasst, um sie zu behandeln, ist es notwendig, dass sie sich mit der Umgebung vertraut gemacht haben. Denn ein verkrampftes, verängstigtes Tier zu behandeln, sei nicht zielführend.

Die Wünsche

Doch Albrecht wünscht sich, dass der Beruf staatlich und von den Krankenkassen anerkannt und auch die Zusammenarbeit mit Tierärzten besser laufen würde. Aus ihrem Studium und ihrer Ausbildung wisse sie, dass viele Inhalte sich gleichen und aufeinander aufbauen würden, betont sie. Ihre Wunschvorstellung ist eine große Gemeinschaftspraxis von Tierärzten und Physiotherapeuten unter einem Dach. „Man muss ja auch Träume haben“, sagt sie schmunzelnd.

Dass der Bedarf da ist, davon ist sie überzeugt. Denn ihr Einzugsgebiet von Kunden allen Alters ist groß.

Zur Sache

Das Angebot

Zum Angebot der Holler Tierphysiotherapeutin Nina Albrecht gehören unter anderem die Schmerzlinderung, Mobilisierung, Krankengymnastik, Rehabilitation nach OPs, Massagen oder Gangschule bei Tieren. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt darin, gezielt Schmerzen aufzuspüren, Gewebe zu lockern und dem Körper dazu zu verhelfen, das natürliche Bewegungsmuster wieder anzutrainieren und Muskeln aufzubauen.

Auch Naturheilkunde, darunter Akupunktur, bietet Albrecht an, um unter anderem bei Beschwerden, wie Allergien, chronischen Atemwegserkrankungen oder hormonellen Erkrankungen zu unterstützen. Kurse bietet sie ebenfalls an, darunter, Hausapotheke für Hunde, Massage beim Hund oder Akupressur bei Hund oder Pferd.

Wer sich über das Angebot informieren oder Kontakt zu Albrecht aufnehmen möchte, erreicht sie über ihre Homepage.

Mehr Informationen unter www.tierphysiotherapie-albrecht.de

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)