Ein wenig hatten die Spieler des TV Hude schon auf eine Überraschung zum Auftakt gehofft, doch in der Tischtennis-Oberliga verpassten sie gegen den abgeklärt auftretenden SC Marklohe den ersten Saisonsieg deutlich. Am Ende unterlagen die Huder mit 3:7. Beim Zwischenstand von 1:6 war die Partie bereits frühzeitig entschieden. Da in der Oberliga aber alle Einzel durchgespielt werden, konnten die Gastgeber das Resultat etwas angenehmer gestalten. "Ein bißchen enger als das Ergebnis aussagt war das Spiel schon", fand Hudes Spieler Florian Henke und ergänzte: "Wenn es aber darauf ankam, haben wir die knappen Spiele verloren".
Im neuen Spielsystem können die Doppel frei aufgestellt werden, ohne zu wissen, wie der Gegner aufstellen würde. Dadurch begann bereits vor dem Spiel das große Spekulieren auf beiden Seiten. Punkte durch Henke und Ryan Farrel schienen wahrscheinlicher zu sein, als durch Abwehrspieler Peter Igel und Nachwuchstalent Sören Dreier. Diese Denkweise ging schief. Denn gegen Marklohe traf die vermeintlich stärkere Paarung ausgerechnet auf das Parade-Doppel der Gegner, das mit Florian Buch und Sven Hielscher kaum zu schlagen ist. Dennoch spielten die Huder gut mit, verloren aber knapp im fünften Satz.
Auch das Duo Igel/Dreier hielt gegen Max Kulins/Bastian Meyer durchaus ordentlich mit, konnte aber den 0:2-Fehlstart aus TVH-Sicht nicht verhindern. Weiter ging es mit den Einzeln. Hudes Nummer eins, Sören Dreier, hat eigentlich den niedrigsten TTR-Wert im Team, durch eine Ausnahmeregelung dürfen junge Kaderspieler aber auch höher eingesetzt werden. Das taten die Huder und wurden von ihrem Nachwuchsspieler nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Die Frage, ob er schon die Spielstärke für das obere Paarkreuz habe, beantwortete der 16-Jährige gleich im ersten Einzel mit einer Glanzleistung und den Sieg über den Ex-Zweitliga-Spieler Sven Hielscher.

Nachwuchstalent Sören Dreier überzeugte gegen Marklohe und schlug Sven Hielscher.
Henke vergibt Matchball
Peter Igel hingegen haderte in seiner Partie mit sich und der ungewohnten Spielstätte – wegen der Sperrung der Mehrzweckhalle finden die Huder Spiele in der engen Hohelucht-Halle statt. Sein ebenfalls zweitliga-erfahrener Kontrahent Florian Buch wäre aber auch unter idealen Voraussetzungen mit seinen sicheren und knallharten Vorhandbällen eine sehr hohe Hürde gewesen. Durch diese Niederlage stand es 3:1 für die Gäste.
Die Gastgeber standen jetzt unter Druck und mussten im unteren Paarkreuz die Punkte holen. Die Chancen waren durchaus vorhanden: Sowohl Farrell gegen den jungen Bastian Meyer als auch Henke gegen Linkshänder Max Kulins unterlagen allerdings denkbar unglücklich in fünf Sätzen. Farrells Gegner konnte dabei auch auf viele Netzroller bauen. Der Ire hatte im vierten Satz einen 6:9-Rückstand zum 9:9 aufgeholt, verlor den Satz aber wieder mit etwas Pech und hatte im Entscheidungsdurchgang dann nichts mehr zuzusetzen.
Im Duell zwischen Henke und Kulins ging es hin und her. Den ersten Satz verlor der Huder nach zwei Satzbällen, im zweiten Durchgang drehte er dafür einen 5:9 Rückstand. In Durchgang fünf führte Henke bereits 5:1, lag dann plötzlich 8:10 zurück und kämpfte sich schließlich in die Verlängerung. Dort vergab er einen Matchball und musste sich am Ende schließlich mit 12:14 geschlagen geben.
Den Sieg unter Dach und Fach brachten letztlich Marklohes Buch und Hielscher, die in ihren Einzeln den Hudern Dreier und Igel nur wenige Möglichkeiten anboten. Immerhin konnten Henke und Farrell – der mit einem 16:14 im fünften Satz gewann – noch Ergebniskosmetik betreiben. Mindestens ebenso wichtig wie die Punkte für das Spielverhältnis könnte dabei der psychologische Faktor sein, doch noch mit einem Erfolgserlebnis aus der Partie gegangen zu sein. Henke war mit der Leistung seines Teams ohnehin nicht unzufrieden: "Als Einstieg war das in Ordnung. Eine Niederlage gegen die starken Markloher ist nicht dramatisch, wir haben aber gut mitgehalten." Für den TVH geht es am 9. Oktober um 17 Uhr mit dem Auswärtsspiel beim SV Union Salzgitter weiter.