Die neue Toilettenanlage neben dem Burgberg in Wildeshausen ist zwar selbstreinigend – aber gegen mutwilligen Vandalismus kann das automatische Hygienesystem nichts ausrichten. Deshalb musste das erst vor drei Wochen in Betrieb genommene öffentliche WC jetzt schon wieder vorübergehend geschlossen werden: „Außer Betrieb“ steht über einer gelben Warnleuchte.
Prompt machten Kritiker in den sozialen Netzwerken ihrem Ärger Luft. Doch die Stadt Wildeshausen, die für viel Geld derzeit den Burgpark umgestalten lässt und mit öffentlichen Anlagen aufwertet, ist dafür der falsche Adressat. Vielmehr tragen unbekannte Täter die Schuld, die das behindertengerechte WC aufs Übelste verschmutzt haben. Unter anderem sei gegen die Wände uriniert worden, berichtet der Wildeshauser Bauamtsleiter und städtische Pressesprecher Hans Ufferfilge. Weitere Details behält er lieber für sich.
Verursacher sollen ermittelt werden
Wegen der erforderlichen Reinigung könne die Toilette einige Tage nicht genutzt werden. Das Urinal nebenan steht indes zur Verfügung. Man versuche jetzt, die Verursacher zu ermitteln, sagte Ufferfilge, ohne die Möglichkeiten näher zu beschreiben. Die Stadt gehe mit verschiedenen Maßnahmen gegen Vandalismus vor, betonte er, sei aber auch dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung.
Das Toilettenhäuschen am Burgberg war erst im August binnen weniger Wochen errichtet worden. Die im Winter beheizte Anlage besteht aus einem behindertengerechten Toilettenraum mit Waschbecken sowie einem Urinal-Toilettenraum mit Waschbecken. Auch ein klappbarer Wickeltisch ist vorhanden. Das Urinal und der Toilettensitz werden nach jeder Benutzung automatisch gereinigt und getrocknet, Wände und Boden werden ebenfalls gereinigt.
Vor allem bei Veranstaltungen in der Konzertmuschel sorgt das öffentliche WC künftig für Erleichterung, womit die Infrastruktur des Burgparks klar verbessert wird. Die Baukosten von immerhin 115.000 Euro wurden zu zwei Dritteln aus dem Förderprogramm „Lebendige Zentren“ finanziert.
Stand weitere Projekte im Burgpark
Mit Fördermitteln aus diesem Topf werden zurzeit noch weitere Projekte im Burgpark verwirklicht. Bereits weit vorangekommen ist die Umwandlung des bisherigen Spielplatzes hinterm Burgberg zu einer multifunktionalen Sport- und Spielfläche. Der Boden wurde verlegt, Tore und Tribünen stehen schon. Auf der anderen Seite des Parks, beim bisherigen Kneippbecken an der Hunte, läuft unterdessen der Bau einer Steganlage mit Aufenthaltsbereichen auf Hochtouren.
Zu Bauzeiten und möglichen Fertigstellungsterminen wollte Ufferfilge sich nicht äußern, das hänge zu sehr vom Wetter und von den Möglichkeiten der Handwerksfirmen ab. Schon beim mittlerweile fertiggestellten Abenteuerspielplatz am Nordrand der Burgwiese, dem ersten Projekt im Rahmen des Programms „Lebendige Zentren“, dauerten die Bauarbeiten viel länger als veranschlagt.