Marcel Bragula war regelrecht fassungslos. "Ich habe noch nie so ein einseitiges Landesliga-Spiel gesehen, in dem wir den Gegner über 90 Minuten so dominieren", sagte der Trainer des VfL Wildeshausen. Was sich erst mal grundsätzlich nicht verkehrt anhört, hatte allerdings einen entscheidenden Haken: Die Krandelkicker schlugen in der Partie gegen BW Hollage aus ihrer klaren Überlegenheit keinerlei Kapital, nutzten keine einzige ihrer teilweise hochkarätigen Chancen und unterlagen am Ende mit 0:1 (0:1).
Seine Mannen hätten es einfach nicht geschafft, den Ball über die Linie zu drücken, monierte Bragula, der ein Chancenverhältnis von 13:1 auf seinem Zettel notiert hatte. "Das waren nicht 13 Hundertprozentige, aber bestimmt sieben oder acht", meinte der VfL-Coach. Einbahnstraßenfußball sei es gewesen. Was den Gästen letztlich aber nichts einbrachte.
Tramitzke schießt übers Tor
Die erste dicke Möglichkeit vergab Rene Tramitzke nach wenigen Minuten, als er den Ball aus kurzer Distanz über den Kasten schoss. Einen Versuch von Michael Eberle fischte BW-Torhüter Philipp Brockmeyer noch aus dem Winkel. Zwei weitere Schüsse gingen nur ans Außennetz. Auch in der zweiten Hälfte ließen die Wildeshauser beste Gelegenheiten aus. Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass der VfL im Abschluss die nötige Konsequenz vermissen ließ. "Das zieht sich seit ein paar Spielen durch", ärgerte sich Bragula. Offensiv fehle einfach die Qualität, hielt er fest.
Hollage agierte hingegen äußerst effizient. Bei einer Umschaltaktion spielten sich die Gastgeber über den Flügel durch, Maximilian Schmidt vollendete den Angriff zum entscheidenden 1:0 (33.). "Das verteidigen wir nicht gut", kritisierte Bragula, dessen Team durch die Niederlage in der Tabelle einen Platz nach unten gerutscht ist. Nach sechs Spielen haben die Wildeshauser fünf Punkte auf dem Konto und belegen in der 18er-Staffel den 14. Platz. Weiter geht es für den VfL am kommenden Sonntag mit einem Heimspiel gegen den SV Bad Rothenfelde.