Längere Zeit waren sie nicht zu hören, am kommenden Sonnabend, 3. März, ist es mal wieder soweit: Im gesamten Landkreis Osterholz ertönen um 12 Uhr 93 Sirenen. Einen Grund zur Besorgnis gibt es nicht, handelt es sich laut Ankündigung der Landkreisverwaltung doch um einen Probealarm. Nach einer längeren Pause, in der sämtliche Sirenen an das digitale Alarmierungsnetz im Landkreis angeschlossen wurden, wird damit erstmals die Einsatzfähigkeit der Anlagen getestet. Zukünftig erklingen die akustischen Warnmelder dann wieder regelmäßig einmal im Monat am ersten Sonnabend um 12 Uhr.
Digital statt analog – neueste Technik hat seit einigen Jahren bundesweit auch bei den Rettungskräften und so auch bei den Feuerwehren Einzug gehalten. Der Landkreis Osterholz betreibt seit dem Jahr 2013 ein digitales Alarmierungsnetz für die Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Landkreis-Rettungsdienst. Digitale Meldeempfänger, die jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau bei sich trägt, haben bereits vor 20 Jahren im Lilienthaler Ortskern dazu geführt, dass dort die letzten Sirenen nach und nach abgebaut wurden. Seitdem, weiß der Fachbereichsleiter für Bürger- und Innere Dienste im Lilienthaler Rathaus, Jürgen Weinert, gibt es Sirenen – acht an der Zahl – nur noch in den Außenbereichen der Wümme-Gemeinde. Laut Ortsbrandmeister Lars van den Hoogen sind sie heute noch bei den Ortsfeuerwehren Sankt Jürgen, Worphausen, Heidberg und Seebergen installiert. Und die würden – allerdings nicht etwa bei Ölspurbeseitigungen, sondern nur bei größeren Einsätzen – zu den Digitalmeldungen dazu geschaltet. Geregelt ist dies in der sogenannten Alarm- und Ausrückeordnung der Feuerwehren.
Während unter dem Eindruck des Kalten Krieges bis kurz nach der Wiedervereinigung in der Bundesrepublik jahrzehntelang auch noch sogenannte ABC-Probealarme getestet wurden, die vor einem möglichen atomaren, biologischen oder chemischen Angriff warnen sollten, waren zuletzt nur noch Feueralarme zu hören. Zu erkennen ist der normale Sirenen-Feueralarm am zweimal unterbrochenen einminütigen Dauerton. Bei den 93 Sirenen, die auch im Landkreis Osterholz überwiegend im Eigentum der Gemeinden beziehungsweise der Stadt Osterholz-Scharmbeck stehen und von diesen auch betrieben werden, wurde jetzt zwischen Dezember 2017 und Februar 2018 die Steuerung von analoger auf digitale Alarmierung umgestellt. Während dieser Zeit wurden die Probealarme ausgesetzt. Wenn es an diesem Sonnabend um 12 Uhr für einige Minuten ungewohnt laut wird, können sich Bürger wie Einsatzkräfte jedenfalls ganz entspannt zurücklehnen.