Lilienthal. Unter den Polizeimeldungen in den Tageszeitungen haben sie mittlerweile einen festen Platz: Nachrichten von Betrügereien wie dem Enkeltrick, von irgendwelchen windigen Gewinnversprechen, falschen Polizisten und Handwerkern oder Haustürbetrug. Opfer dieser Tricksereien sind nicht selten Senioren und genau die möchte Andrea Vogelsang als Kooperationssprecherin mehrerer Organisationen und Verbände mit einer Informationsveranstaltung über diese eigentlich immer gleichen, aber irgendwie auch immer mal wieder variierten Tricks informieren und schützen.
„Nicht alle wollen Ihr Bestes!“ heißt die Veranstaltung, zu der Vogelsang für Mittwoch, 20. September, ab 16 Uhr – bei freiem Eintritt – ins Lilienthaler Rathaus einlädt. Mit ihr im Boot sitzen Gunda Gefken von der Genossenschaft Lilienthal Live (Lili), Ingrid Kluth (Awo), Maike Bredehöft vom Häuslichen Pflegedienst Cura, Rolf Petrat vom Pflegedienst Lilienthal und Marianne Tauber vom Sozialverband Deutschland (SoVD) Lilienthal. Unterstützung erhalten die Organisatoren dabei vom Weissen Ring und der Polizei.
Es ist wohl nicht nur Andrea Vogelsangs Eindruck, dass die Betrüger vor allem Senioren in den Fokus nehmen. Ihnen sollen mit der Veranstaltung im Rathaus nicht nur Informationen über die aktuellsten Maschen der Betrüger an die Hand gegeben werden. Darüber hinaus möchte man den älteren Menschen auch Mut machen, sich im Fall der Fälle auch tatsächlich an die Polizei zu wenden. Denn das, so Andrea Vogelsangs Erfahrung, geschehe durchaus nicht immer. „Oft aus Scham“, wie die rührige Lilienthalerin weiß, die sich deshalb zum einen über die Teilnahme der Polizei, aber auch des Weissen Rings freut. Joachim Kopietz kommt als Beauftragter für Kriminalprävention im Bereich Verden/Osterholz nach Lilienthal, für den Weissen Ring, dem gemeinnützigen Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten, informiert Rolf de la Chaux.
Letztlich, darin schienen sich alle Beteiligten einig, gehe es auch nicht nur darum, Hinweise zu geben, wie man sich vor Tricks und Betrügereien schützen könne, sondern auch darum, im Alltag zum Beispiel in der Nachbarschaft mehr auf seine Mitmenschen zu achten und sich gegenseitig zu unterstützen. Denn auch da gebe es viele Möglichkeiten, kriminellen Handlungen frühzeitig einen Riegel vorzuschieben. Und so müsse diese Veranstaltung, wenn sie denn gut angenommen werde, auch keine einmalige Aktion bleiben, sondern könnte vielleicht einmal pro Jahr wiederholt werden, um die Menschen auch jeweils auf den neuesten Stand zu bringen.