Hambergen. Der FC Worpswede hat im Fußball-Bezirkspokal den FC Hambergen in der ersten Runde mit 1:0 (0:0) besiegt. Worpswedes Sturmtank Derrick Ampofo erzielte in der 82. Minute das Tor des Tages für die Gäste. Dabei hätte das Spiel fast eine ganz andere Geschichte geschrieben – aber der Reihe nach.
Die Zuschauer in Hambergen rieben sich nach dem Seitenwechsel teilweise verwundert die Augen: Hambergens Keeper Nico Schmidt hatte in der Pause die Spielkleidung komplett getauscht und lief im zweiten Durchgang in leuchtendem Orange statt in schlichtem Schwarz auf. Der Grund für den Wechsel der Kluft war jedoch schnell gefunden: Auf der Gegenseite stand in den zweiten 45 Minuten mit Ruven Voß ein ebenfalls komplett in schwarz gekleideter Keeper zwischen den Pfosten. Worpswede war zum Wechsel gezwungen worden, weil sich Jakob-Sebastian Reiter kurz vor der Pause nur noch mit einer Notbremse zu helfen wusste.
Nach einem Eckball für die Worpsweder rückte die FCW-Hintermannschaft plötzlich kollektiv nach vorne und ließ dabei Nick Stellmann völlig frei an der Mittellinie stehen. Hambergen klärte den Ball, und nach einem langen Schlag nach vorne war Stellmann frei durch, legte sich den Ball vorbei am herausstürmenden Worpsweder Schlussmann, der Stellmann mit einem Bodycheck niederstreckte. Schiedsrichter Sascha Börsdamm vom FC Ostereistedt/Rhade zögerte keine Sekunde und zückte sofort die Rote Karte. "Vielleicht kommt er da auch einen Tick zu spät raus, die Rote Karte geht natürlich trotzdem in Ordnung", analysierte Worpswedes Coach Gerd Buttgereit die Szene nach dem Spiel. Reiter verließ den Platz, für Ruven Voß ging außerdem Innenverteidiger Alexander Huhn vom Feld, der sich kurz zuvor verletzt hatte.
Worpswede im ersten Durchgang drückend überlegen
Der fällige Freistoß kurz vor dem Strafraum brachte den Gastgebern dann allerdings nichts ein. Gut für den FC Worpswede, der sich sonst innerhalb von zwei Minuten um eine starke erste Halbzeit gebracht hätte. Bereits in den ersten zehn Minuten hatten die Worpsweder vier gute Torchancen, ließen aber alle ungenutzt. Den ersten Schuss gab FCW-Verteidiger Tom Witte ab, der nach einer Ecke aus rund 20 Metern einfach mal draufhielt. Sein Versuch landete aber gute drei Meter über dem Kasten. Drei Minuten später tankte sich Leandro Almeida Vieria auf dem rechten Flügel durch und bediente Kai Kansmeyer im Zentrum. Sein Schuss wurde noch abgefälscht und ging deshalb links am Tor vorbei. Nur eine Minute später schlug Neo Buttgereit eine Flanke von der linken Seite auf den zweiten Pfosten, wo der eingesprungene Almeida Vieria den Ball ans Außennetz setzte. In der elften Minute setzte sich Derrick Ampofo am Strafraum gegen zwei Hamberger Verteidiger durch, setzte den Ball dann allerdings rechts am Kasten vorbei.
Auf der anderen Seite hatte der Ex-Worpsweder Yannick Vrampe in der zwölften Minute die erste Großchance für den Gastgeber, sein Lupfer über Jakob Reiter verfehlte das Tor allerdings knapp. In der Folge begannen die Gäste aus Worpswede damit, sich ihren Gegner zurecht zulegen und hielten den Ball phasenweise über mehrere Minuten in den eigenen Reihen. Eine zwingende Torchance ergab sich dadurch allerdings vorerst nicht. Henry Sungs Versuch aus der Distanz ging am Tor vorbei, Kai Kansmeyers Kopfball stellte Hambergens Keeper Nico Schmidt vor keine großen Probleme.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Worpsweder in Unterzahl deutlich defensiver, Hambergen hatte mehr vom Spiel und auch die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang. Der schön freigespielte Nick Stellmann scheiterte jedoch an Ruven Voß. Nach einer knappen Stunde schlug der Ball dann im FCW-Gehäuse ein – das Kopfballtor von Hambergens Kapitän wurde wegen Abseits allerdings nicht gegeben. Und so bewies Gerd Buttgereit ein goldenes Händchen, als er in der 70. Minute Pascal Kranz für Kai Kansmeyer einwechselte. Denn nur zehn Minuten später war es Kranz, der den im Strafraum-Zentrum völlig frei stehenden Derrick Ampofo bediente, der per Kopf zur 1:0-Führung traf und somit auch für den Endstand sorgte. Die Hamberger warfen noch einmal alles nach vorne und rannten an, blieben aber glücklos. Der FC Worpswede trifft nun in der zweiten Runde des Bezirkspokals auf den TSV Ottersberg.