Landkreise Osterholz/Rotenburg. Etliche Landjugend-Gruppen in der Region fiebern dem 11. Mai entgegen. Diesen Donnerstag beginnt die landesweite 72-Stunden-Aktion der Niedersächsischen Landjugend (NLJ) unter dem Motto „Unsere Zeit ist jetzt!“. Um 18 Uhr erfahren die jungen Menschen, welche Aufgabe sie in den nächsten drei Tagen im Sinne des Dorfes und der Gemeinschaft erledigen sollen. Verkündet wird das vom "geheimen Agenten oder der geheimen Agentin", wie diese Vertrauenspersonen aus dem Ort genannt werden – Persönlichkeiten aus den jeweiligen Gemeinden, wie Vereinsvorsitzende, in einigen Fällen die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister.
Maren Meierdierks gehört zum Orga-Team der Landjugend St. Jürgen. Welcher Job auf ihre Gruppe zukommen wird, weiß sie erst am Donnerstagabend. Das Projekt ist geheim, was die Herausforderung erhöht und den Reiz der Sache steigert. Aber aus Erfahrung wisse man natürlich, dass Spenden benötigt werden, denn ohne Geld und Material gehe nun mal nichts, weshalb sich einige Mitglieder speziell darum kümmern. Die Verpflegung der 50 bis 60 Jugendlichen und jungen Erwachsenen sei bereits gesichert: "Das machen unsere Landfrauen", so Meierdierks. Alle ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter seien gespannt, aber auch guter Dinge: "Wir haben so viele unterschiedliche Leute bei uns, wir kriegen das hin. Da bin ich sicher."
5000 machen in Niedersachsen mit
128 Ortsgruppen in Niedersachsen werden sich vom 11. bis 14. Mai beteiligen, heißt es vom Landesverband der Landjugend. "5000 junge Menschen machen mit", so Bildungsreferentin Anne Dörgeloh. Damit die jungen Leute nicht überfordert werden, stimmt sich die Landjugend-Organisation im Vorfeld mit den maßgeblichen Menschen in den Gemeinden ab. Daher hat sie auch einen Überblick über die Projekte: "Ganz vorne mit dabei unter den häufigsten Aufgaben sind in diesem Jahr die Neu- und Umgestaltung von Dorfplätzen sowie die Errichtung von grünen Klassenzimmern“, sagt Vanessa Reinhards, ebenfalls Bildungsreferentin beim Landesverband und Mitglied im Projektteam. Aber auch die altbewährte Herausforderung, eine Grill- oder Schutzhütte zu bauen, finde sich wieder in der Aufgabenliste. „Teilweise werden die Gruppen bei ihrer Planung durch Bauzeichnungen und vorgegebene Maße unterstützt“, erklärt Reinhards. Häufig hätten die Landjugendlichen bei der Umsetzung und Gestaltung aber auch die Möglichkeit, eigenständig zu entscheiden, wie das Ergebnis am Ende nach ihren Wünschen und Vorstellungen aussehen soll. Der Kreativität seien hierbei kaum Grenzen gesetzt.
"Alle sind hoch motiviert"
Melanie Kropp von der Landjugend Blockland erinnert an die letzte 72-Stunden-Aktion vor vier Jahren. 2019 habe die Gruppe den Platz vorm Landjugendheim gepflastert und ein Stromkabel zum Osterfeuerplatz verlegt. Um für die bevorstehende Aufgabe Sponsoren zu gewinnen, sei eine eigene Gruppe gebildet worden, die sich zweimal getroffen habe. Sie freut sich auf das bevorstehende lange Arbeitswochenende: "Wir sind mit 30 Leuten am Start." Alle seien hoch motiviert.
Das sagt auch Melina Ringen von der Breddorfer Landjugend. "Die Dinge selbst zu organisieren und die verschiedenen Aufgaben zu koordinieren, das ist eine tolle Herausforderung", meint sie. Beim letzten Mal vor vier Jahren habe die Landjugend drei Begrüßungsschilder aus Holz gebaut und aufgestellt. Außerdem seien der Kreisel bepflanzt und ein Insektenhotel aufgestellt worden. Janina Meyer von der benachbarten Landjugend Hanstedt berichtet von einem Biotop, das ihre Gruppe angelegt habe und das als nachhaltiges Projekt angelegt sei. Aus Hepstedt berichtet Vorstandsmitglied Niklas Blanken, das seine Landjugend bei früheren Aktionen bereits zwei hölzerne Unterstände am Dorfgemeinschaftshaus bewerkstelligt habe. "Ich bin echt gespannt, was es diesmal sein soll", sagt er.
Am Sonntag wird gefeiert
„Es begeisternd, zu erleben, wie ein ganzes Dorf mit anpackt und sich stark macht für die Zukunft des Ortes und die Dorfgemeinschaft“, freut sich Hannes Wilhelms, stellvertretender Landesvorsitzender der Landjugend und Mitglied im Projektteam. Zum Ende der Aktion werde es in vielen Orten am Sonntag, 14. Mai, ab 18 Uhr eine Abschlussveranstaltung geben, bei der das neue Projekt eingeweiht wird, welches in den zurückliegenden 72 Stunden von den Landjugendlichen errichtet wurde. Wilhelms: "Hierzu sind auch wieder alle Freunde, Bekannten, Dorfbewohnerinnen und Bewohner und Schaulustigen eingeladen, mit der Landjugend zusammen den Erfolg der Aktion zu feiern."