Landkreis Osterholz. Die Basketballerinnen des TV Falkenberg haben sich aus dem Spielbetrieb in der Landesliga 3 zurückgezogen. „Wir haben es in der Mannschaft demokratisch und einstimmig so entschieden. Auch wenn es uns im Herzen wehtut, ist es verstandesmäßig nicht nachvollziehbar, dass der Spielbetrieb aufrechterhalten bleiben soll“, erklärt Falkenbergs Regina Foremny. Nach einem Beschluss des Niedersächsischen Basketballverbandes soll der Spielbetrieb in den überregionalen Ligen, also den Ober- und den Landesligen, an diesem Wochenende fortgesetzt werden.
Der TV Falkenberg machte allerdings von seinem vom Verband eingeräumten Recht Gebrauch, seine Mannschaft ohne eine Ordnungsstrafe vom Spielbetrieb zurückzuziehen. „Bei uns arbeiten viele im öffentlichen Dienst, also in der Schule, im Krankenhaus oder bei der Polizei. Da kann es aus unserer Sicht moralisch nicht richtig sein, sich an jedem Wochenende mit zwölf anderen Leuten eines Gegners zu treffen und so die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu erhöhen“, gibt Foremny zu bedenken.
Das Virus komme auch so schon immer näher. „Es gibt immer mehr Menschen in unserem Umfeld, die sich infizieren“, sagt sie. Der Trainingsbetrieb gehe aber weiter. „Das ist aber auch etwas anderes als mit den Punktspielen. Wir befinden uns in unserer eigenen Kohorte und wissen genau, wo sich jeder einzelne sonst so aufhält“, lässt die Mediengestalterin wissen. Auch die Falkenberger Männer und die männliche U18 zogen sich vom Spielbetrieb zurück. „Die Männer haben zwar etwas länger überlegt, sich dann aber auch dazu entschlossen“, berichtet Foremny.
Die Basketballerinnen des BC VSK Osterholz-Scharmbeck haben sich dagegen gegen einen Rückzug aus der Saison entschieden, obwohl ihr Heimspiel gegen die BTS Neustadt in der Menckehalle nicht wie geplant an diesem Wochenende über die Bühne geht. Hintergrund der Absage sei, dass seine Mannschaft einige Ausfälle zu beklagen habe, wie BC-VSK-Coach Nils Kruse informiert. Er ergänzt mit Blick auf die Pandemie: „Wir gehen besonnen mit der Situation um. Wir halten uns natürlich an alle Regeln und versuchen dennoch, so gut es geht, unseren Sport ausüben zu können.“ Da sich aktuell einige Mannschaften aus der Liga zurückgezogen hätten und es mit Sicherheit zeitnah neue Informationen über eine Fortsetzung der Saison geben werde, seien er und seine Schützlinge genauso gespannt wie alle anderen, wie es weitergeht. „Ich gehe davon aus, dass es in ein bis zwei Wochen Gewissheit geben wird“, sagt Kruse.
Zusätzlich zum TV Falkenberg haben sich auch der TSV Lamstedt II sowie der Bremer BV Brinkum vom Punktspielbetrieb in der Landesliga 3 verabschiedet. Mit den Osterholz-Scharmbeckerinnen, dem TuS Ebstorf, VfL Stade II, Basketball Lesum Vegesack II und der BTS Neustadt verbleiben nur noch fünf Teams in der Liga. Der TV Falkenberg befürchtet keine negativen Auswirkungen im Hinblick auf seinen Rückzug. „Ich denke nicht, dass wir in der nächsten Saison nicht auch in der Landesliga starten dürfen“, so Regina Foremny. Meldeschluss für die Saison 2022/23 ist der 30. Juni.
Beim Spielbetrieb auf regionaler Ebene entscheiden nach einem Beschluss des Präsidiums des Niedersächsischen Basketballverbandes die Vorstände der Regionen eigenverantwortlich über die Fortsetzung des Spielbetriebs. Die Regionen Bremen und Lüneburg wollen den gemeinsamen Spielbetrieb in den Regionsligen frühestens nach den Zeugnisferien am 5./6. Februar fortsetzen, wie sie den betroffenen Vereinen mitgeteilt haben.