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Baustelle Schwergewichte für die neue Wörpebrücke bei Kutscher Behrens

Jetzt sieht es schon richtig nach Brücke aus: Am Dienstag sind auf der Baustelle bei Kutscher Behrens in Lilienthal tonnenschwere Betonbinder angeliefert worden.
09.09.2025, 15:00 Uhr
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Schwergewichte für die neue Wörpebrücke bei Kutscher Behrens
Von Lutz Rode

Auf der Baustelle für die neue Wörpebrücke bei Kutscher Behrens wurden am Dienstag Schwergewichte bewegt: Knapp 20 Meter lang und 38 Tonnen schwer ist so ein Stahlbetonbinder, der von der einen Uferseite zur anderen führt. Drei davon hat die neue Brücke verpasst bekommen. Ein Schwerlastkran hob sie im Laufe des Vormittags an die gewünschten Stellen auf den Brückenfundamenten, danach begann die Feinarbeit und es dauerte eine Weile, bis die Teile korrekt ausgerichtet waren. Das Geschehen erregte eine gewisse Aufmerksamkeit: Immer wieder kamen Radfahrer oder Leute aus der Nachbarschaft vorbei, um von der kleinen Behelfsbrücke aus zu gucken, wie es denn so läuft – Handyfotos inklusive.

Als die Betonteile in Falkenberg eintrafen, hatten sie schon eine mehr als 400 Kilometer lange Reise hinter sich: Gefertigt worden sind sie im Oberhessischen Spannbetonwerk in Nidda. Solche Aufträge wie aus Lilienthal fallen dort eher unter die Kategorie "Spielkram" – das Unternehmen sei noch ganz andere Dimensionen gewohnt, hieß es auf der Baustelle. Wie auch immer: Mit drei Schwerlastzügen wurden sie nach der Fertigung gen Norden gebracht. Auf dem Autobahnparkplatz in Langwedel, wo sonst auch die Transporter für Windradflügel parken, legten sie über Nacht einen Zwischenstopp ein. Am Morgen ging es dann für den Schwerlasttransport über Oyten in Begleitung der Polizei weiter bis zur Baustelle bei Kutscher Behrens.

Damit die Ausleger des 60-Tonnen-Krans genug Platz haben, musste die Falkenberger Landstraße in Höhe der Baustelle gesperrt werden. Nicht alle Autofahrer schienen das mitbekommen zu haben und so war zu beobachten, dass einige auf die Schienen der Linie 4 auswichen, um weiter in Richtung Kreisel zu kommen. Derweil lief hinter der Absperrung der Abladevorgang an: Der Kran nahm die Betonträger nach und nach an den Haken und bugsierte sie an ihr Ziel. Jeff Toski von der Firma Sweco, die die Brücke geplant hat und den Baufortschritt überwacht, zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf. Um kurz vor elf Uhr waren die Teile eingeschwebt und lagen auf dem Fundament.

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Auch Landwirt Tetje Meyerdierks schaute vorbei, um sich einen Eindruck vom Baufortschritt zu machen. Er bewirtschaftet auf der Seite, die gegenüber von Kutscher Behrens liegt, mehrere Felder. Für die Bauphase muss er jetzt einen Umweg in Kauf nehmen, um zu seinen Feldern zu gelangen. Doch der Lilienthaler Landwirt nimmt es gelassen und freut sich schon darauf, wenn er zum ersten Mal mit seinem Treckergespann die neue Brücke überqueren kann. Festgestellt hat er schon mal: Das Bauwerk ragt deutlich höher aus dem Deich hervor, als es bei der alten Brücke der Fall war. Der Ingenieur von Sweco bestätigt, dass die erhöhte Konstruktion mit dem Hochwasserschutz zu tun hat. Deutlich mehr Gewicht als die alte Brücke soll sie in jedem Fall tragen: Sie ist ausgelegt für eine Belastung von 60 Tonnen – das langt nicht nur für große landwirtschaftliche Fahrzeuge, sondern zum Beispiel auch für schweres Gerät, dessen Einsatz nötig werden könnte, sollte es wieder zu einem Hochwasser kommen.

Laut Stefan Winkelmann vom Bauunternehmen Stehnke kommen die Arbeiten an der neuen Brücke gut voran: Mit dem Legen der Betonbinder liege man etwa sechs Wochen vor dem ursprünglich geplanten Termin. Der Stehnke-Verantwortliche lobt die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Behörden, auch die Abstimmung mit der Nachbarschaft funktioniere. Für den Tag der Brückenteil-Anlieferung konnte der Parkplatz des Restaurants Asia Modern genutzt werden. Man hatte sich darauf verständigt, dafür den Ruhetag des Restaurants zu nutzen.

Auf der Brückenbaustelle soll es jetzt nahtlos weiter gehen: Im nächsten Schritt wird die Brückenoberfläche betoniert. Sweco-Mann Toski hält sich mit Aussagen zum voraussichtlichen Fertigstellungstermin zurück: Vieles hänge von der Witterung ab, wie es weitergehe. Der Plan sieht vor, dass Mitte kommenden Jahres die Übergabe der Brücke erfolgen kann.

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