Lilienthal. Der Wertstoffhof der Abfall-Service Osterholz (Aso) GmbH im Lilienthaler Gewerbegebiet ist seit gut vier Wochen coronabedingt geschlossen. Nun prüft das Entsorgungsunternehmen, ob und in welchem Umfang die Sammelstelle ab dem 4. Mai wieder geöffnet werden kann. „Sobald die Entscheidung feststeht, werden wir die Öffentlichkeit darüber informieren. Wir werden alles daran setzen, das Anfang Mai hinzubekommen“, sagt Aso-Sprecherin Annemarie Lampe.
Auf dem Platz am Hilligenwarf sowie am zweiten Standort in Schwanewede ist die Arbeit am 26. März eingestellt worden. Hintergrund waren Personalausfälle an beiden Standorten und der Schutz der verbliebenen Beschäftigten angesichts der sich ausbreitenden Corona-Pandemie. Die Mitarbeiter der beiden Wertstoffhöfe wurden abgezogen, um den Betrieb im Entsorgungszentrum in Pennigbüttel aufrecht erhalten zu können. Dort lief der Service weiter. Zu tun gab es dort mehr als genug: Der Andrang war so groß, dass sich an der Waage am Ausgang teilweise Wartezeiten von bis zu einer Stunde ergaben.
Bei der Aso hat man Verständnis dafür, dass viele Menschen darauf warten, ihre gesammelten Wertstoffe und auch den Grünschnitt wieder in der Nähe loswerden zu können. Doch vieles müsse wegen der Gefährdungen durch das Coronavirus bedacht werden. Damit, einfach das Tor wieder aufzuschließen, sei es nicht getan, sagt die Aso-Sprecherin. Dabei gehe es auch um den Schutz der Mitarbeiter, der gewährleistet werden müsse. „Auch wir sind systemrelevant. Ein größerer Ausfall in unserem Team hätte Folgen für die gesamte Abfallentsorgung im Landkreis. Daher müssen wir gut aufpassen, dass wir nicht in die Bredouille kommen“, sagt Lampe.
Wie man die Abstandsregeln einhalten kann und wie man mit der Maskenpflicht umgeht, sind Fragen, die in den nächsten Tagen geklärt werden sollen. Vielleicht läuft es so ähnlich wie auf dem Grünschnittsammelplatz in Tarmstedt, den immer nur maximal drei Autos befahren dürfen. Zudem dürfen die Anlieferer ihre Fahrzeuge erst verlassen, wenn es ans Ausladen geht. Solche Überlegungen spielen auch bei den Verantwortlichen des Abfall Service im Kreis Osterholz eine Rolle.
Dem Aso-Team ist klar, dass jetzt die Zeit ist, in der viele Menschen den Service gern in Anspruch nehmen möchten. Wegen der vielfach in den Unternehmen eingeführten Kurzarbeit würden viele im Moment die Gelegenheit zum Aufräumen nutzen, hinzu kommt der Start der Gartensaison. Für den Fall, dass die Wertstoffhöfe bald wieder öffnen, hoffen die Verantwortlichen darauf, dass der große Ansturm ausbleibt und nicht alle gleich am ersten Tag mit ihren Anlieferungen kommen. Zudem solle jeder wie bisher auch genau abwägen, ob die Fahrt zum Recyclinghof wirklich notwendig sei, sagt die Aso-Sprecherin. Für zwei leere Batterien müsse sich niemand auf den Weg machen.