Damit haben wohl die wenigsten gerechnet, die sich in der hiesigen Football-Szene auskennen: Am letzten Spieltag der Saison in der Oberliga Nord (Staffel Süd) setzten sich die Ritterhude Badgers mit 20:7 beim Tabellenführer Oldenburg Knights durch. Die bereits als Gruppensieger feststehenden Oldenburger hätten mit einem Sieg gegen Ritterhude ihre perfekte Saison mit acht Siegen in acht Spielen veredeln können – da machten die Dachse den Knights allerdings einen Strich durch die Rechnung. Mit dem bereits feststehenden Klassenerhalt im Rücken konnten die Dachse in Oldenburg richtig befreit aufspielen. "Wir haben direkt zu Beginn ein paar Lucky Punches gesetzt und standen dann hinten raus besonders defensiv sehr sicher", freute sich Headcoach Simon Gelhaus hinterher.
Nun liegt natürlich die Vermutung nahe, dass die Knights mit vorausschauendem Blick auf das Halbfinale um den Aufstieg in die Regionalliga einige ihrer erfahreneren Spieler geschont hätten. "Aber gerade in der Offense hatten sie schon viele ihrer Starter dabei", erklärte Gelhaus nach der Partie und sprach seiner Defense dementsprechend noch ein Sonderlob aus: "Besonders in der zweiten Halbzeit haben die Jungs einen super Job gemacht und das Ergebnis festgehalten." Das Endresultat stand nämlich bereits zur Halbzeit auf der Anzeigetafel.
Die Dachse stellten die Weichen bereits im ersten Quarter auf Sieg: Zunächst setzte Sebastian Lücker mit einer Interception das erste Ausrufezeichen für die Gäste, kurz darauf scorten die Dachse dann mit dem ersten eigenen Spielzug der Partie sogar: Quarterback Ryan Stephens bediente in seinem letzten Spiel für die Badgers mit einem langen Pass Linus Pieper in der Endzone. Im Anschluss versuchten sich die Ritterhuder an einer Two-Point-Conversion, die Daniel Garcia Soler mit einem Lauf in die Endzone erfolgreich vollendete und damit auf 8:0 für die Badgers stellte.
Auch beim zweiten Touchdown stellte Stephens wieder seine Klasse unter Beweis, befreite sich aus der Pocket und fand mit seinem langen Pass einen Abnehmer in Justin Krieb. Der anschließende Versuch einer erneuten Two-Point-Conversion misslang diesmal allerdings und so blieb es beim 14:0. Zuvor waren die Oldenburger auf der anderen Seite mit einem Fieldgoal-Versuch gescheitert und verpassten es so, noch einmal zu verkürzen.
Auch im zweiten Quarter setzten die Ritterhuder Badgers wieder mit einer Interception die erste Duftmarke: Diesmal fing Patrick Strümpler einen Pass der Oldenburger Offense ab. Kurz darauf unterlief den Oldenburgern ein Fehler beim Snap für den Punt und der Ritterhuder Sebastian Lücker sicherte sich das Spielgerät in der Endzone – 20:0 für die Badgers. Kurz vor Ablauf der ersten Halbzeit brachten die Gastgeber sich dann aber auch noch einmal auf die Anzeigetafel: Per Laufspielzug erreichten die Hausherren die Ritterhuder Endzone, verwandelten auch den Point-after-Touchdown (PAT) und stellten so auf 7:20.
Das war gleichzeitig auch der Endstand. "Im zweiten Durchgang ging es zwar nochmal viel hin und her, aber so richtig in die gefährliche Zone konnten sich weder die Oldenburger, noch wir spielen", berichtete Simon Gelhaus nach der Partie. "Da hat unsere Defense wirklich gut gekämpft und den Laden hinten zusammengehalten." An der Tabellensituation änderte der Sieg zum Abschluss der Saison allerdings nicht mehr viel – aus acht Spielen holen die Badgers drei Siege bei fünf Niederlagen und beenden die Saison auf Rang drei von vier, starten damit aber auch in der kommenden Saison in der viertklassigen Oberliga.