Die Gemeinde Ritterhude will zusätzliche Kita-Plätze schaffen. Die Anmeldungen für das Jahr 2025/26 ließen erwarten, dass die Regelgruppen schon zu Beginn des Kita-Jahres mehr als 22 Kinder aufnehmen müssten, erklärte Jan Sörnsen, im Rathaus der Hamme-Gemeinde Sachgebietsleiter für Bildung, Kultur und Freizeit, im zuständigen Fachausschuss. Erfahrungsgemäß würden die Zahlen im Laufe des Jahres noch steigen. Etwa durch Zuzüge. Die gesetzliche Betriebserlaubnis würde Gruppengrößen von bis zu 25 Kindern ermöglichen, so der Ressortchef, „wenn wir das denn wollten“.
Es gebe zwar „Steuerungsmöglichkeiten“, aber halt auch Qualitätsstandards, die der Rat bei der Ausbauplanung gesetzt habe und die einem „Augen zu und durch“ entgegen stehen würden. Der Rat hat die Obergrenze bei 20 Kindern plus zwei Notfallplätze festgelegt, erinnerte Jan Sörnsen.
Der Fachausschuss folgte daher einstimmig dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, die Kapazitäten zu erweitern, indem eine zusätzliche Gruppe eingerichtet und in einem noch anzuschaffenden Mobilbau untergebracht wird. Es werden Kosten von 550.000 Euro veranschlagt. Wo der Container stehen wird, konnte Sörnsen noch nicht konkret sagen. Er habe zwar eine Vorstellung davon, habe aber noch nicht mit der Kita-Leitung gesprochen. Finanziert werden soll das Projekt über die Umwidmung von nicht abgerufenen Haushaltsresten für den Ganztagsschulbau aus dem Jahr 2024.
Die offensichtlich überraschend hohe Zahl an Anmeldungen erklärt sich der Sachgebietsleiter durch die geburtenstarken Pandemie-Jahre. Die jetzt drei Jahre alt werdenden Jungen und Mädchen gelten als „Corona-Kinder“, was keineswegs despektierlich gemeint, sondern ein in der Wissenschaft etablierter Begriff sei, versicherte Sörnsen.
Bürgermeister Jürgen Kuck riet von der Überlegung ab, ausnahmsweise größere Gruppen zuzulassen. Er könne sich noch an vor 20 Jahren erstellte Berichte zur Demografie erinnern, in denen es hieß, „ist nur `ne Welle, macht keine Anbauten!“ Dazu gab es keinen Widerspruch. Vielmehr wurde vorgeschlagen, dass man nach der Übergangslösung "Mobilbau" über eine grundsätzliche Verbesserung nachdenken müsse. Am Beschluss „20 plus zwei“ dürfe man nicht rütteln. Nachdem auch der Finanzausschuss die Anschaffung der Bauten befürwortet hat, fällt nun der Rat am 3. April (ab 19 Uhr) im Rathaus die Entscheidung.
Kita Stendorf
Buchstäblich eng wird es auch in der Kita Stendorf, in der ein größerer Bewegungsraum und ein Raum für Mitarbeitende geschaffen werden müssen, damit die Betriebserlaubnis erhalten bleibt. Das Landesjugendamt hat die Situation dort bei einer Begehung beanstandet. Da für die nötigen Umstrukturierungen nicht ausreichend Platz im Gebäude zur Verfügung steht, soll eine Gruppe vom Bestandsgebäude in einen Mobilbau umziehen. Für das ganze Projekt wird mit Kosten von 750.000 Euro gerechnet. Die notwendigen Mittel hat der Finanzausschuss im vergangenen Dezember bereits bereitgestellt. Das Thema wurde schließlich mit dem Hinweis, es sei „vorberaten“, in die Fraktionen zurückverwiesen, damit diese sich damit im Verwaltungsausschuss und Gemeinderat erneut befassen können.