Schwanewede. In der Sporthalle an der Heideschule laufen seit zwei Wochen Deckensanierungsarbeiten. Nach Angaben aus dem Bauamt werden die Schallschutzplatten erneuert. „Der Schallschutz wird verbessert. Die alten Platten sind zudem mit künstlichen Mineralfasern belastet„, erklärt Fachbereichsleiterin Ulrike Becker auf Nachfrage. Diese Fasern seien sehr klein, sie könnten in die Lunge gelangen. “Das ist nicht ungefährlich.“ Die Platten stammen Becker zufolge noch aus der Bauzeit der Halle Anfang der 1970-er Jahre.
1400 Quadratmeter Fläche werden laut Becker jetzt saniert. Zwei Zentimeter starke Steinwoll-Dämmplatten sollen dafür sorgen, dass es beim Sportbetrieb in der Halle künftig leiser zugeht. „Die Arbeiten werden voraussichtlich Mitte Juni abgeschlossen sein“, sagt Ulrike Becker. Doch die Sportvereine, die neben der Heideschule die Halle an der Ostlandstraße nutzen, können dann noch nicht mit dem Training loslegen. Sie müssen sich weiter gedulden. „Freigegeben wird die Halle ab 29. Juni“, erklärt die Bauamtsleiterin. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten werden nach ihren Angaben noch Raumluft-Messungen durchgeführt. Sollten noch Schadstoffe vorhanden sein, müssten sie beseitigt werden.
Ursprünglich war laut Becker geplant, die Deckensanierung in den Sommerferien 2019 durchzuführen. Auf eine erste Ausschreibung gab es damals laut Becker ein Angebot. „Das lag mit rund 148 000 Euro deutlich über dem Haushaltsansatz der Gemeinde.“ Auf eine erneute Ausschreibung, bewarben sich drei Firmen. „Das günstigste Angebot lag hier bei 70 000 Euro.“ Dafür gab es den Zuschlag.
Wegen Corona umdisponiert
Nach Angaben der Bauamtsleiterin sollten die Arbeiten in der Halle in den kommenden Sommerferien erfolgen. Als Fertigstellungstermin hatte das Bauamt das Ferien-Ende vorgegeben. Weil die Heideschule aber wie alle anderen Sportstätten wegen der Corona-Krise schließen musste, wurde laut Becker umdisponiert. „In Absprache mit der Schulleitung sollten die Arbeiten bereits vor den Sommerferien beginnen.“ Der Baustart für die erste Juniwoche sei terminiert gewesen, als die Nachricht kam, dass Sporthallen in Niedersachsen wieder öffnen dürfen. „Die vorbereitenden Arbeiten waren da schon angelaufen. Die Maßnahme ließ sich leider nicht mehr erneut verschieben“, sagt Ulrike Becker.
Die Heidesporthalle war wegen der Pandemie rund drei Monate geschlossen. Ab 25. Mai hätte sie wie andere Sporthallen in Niedersachsen wieder öffnen dürfen; sie bleibt nun aber wegen der Bauarbeiten bis Ende Juni zu. Mehrere Schwaneweder Vereine nutzen normalerweise die Halle, darunter der TV Schwanewede, die Handball-Spielgemeinschaft Schwanewede-Neuenkirchen und der Radsportverein „Niedersachsen“ Schwanewede.
Erst die Schließung wegen Corona, jetzt die Sanierung – da kommt schon mal Unmut auf: „Der 25. Mai wäre unser erster Trainingstag nach drei Monaten gewesen“, sagt Gundmar Köster vom Vorstand des Radsportvereins „Niedersachsen“. Die rund 60 aktiven Kunstradsportler trainieren normalerweise drei Mal in der Woche in der Halle: montags, mittwochs und freitags von 16 bis 22 Uhr. „Wir machen der Gemeinde keinen Vorwurf. Aber für uns ist es schon unglücklich, dass das Training jetzt für vier weitere Wochen ausfallen muss“, meint Köster.
Auch mit Blick darauf, dass der Verein am 26. September in der Halle den Internationalen Deutschlandpokal im Kunstradfahren ausrichten will: „Das ist das Halbfinale der Deutschen Meisterschaften der Elite der Kunstradfahrer ab 18 Jahre. Die Veranstaltung ist bislang nicht abgesagt“, sagt Gundmar Köster. Die Schwaneweder treten nach seinen Worten mit einer Vierer-Frauenmannschaft und mit einer Teilnehmerin im Einer-Kunstradfahren zum Wettbewerb an. Durch die Bauarbeiten gehe den Sportlern nun wertvolle Trainingszeit verloren.
Der Vorstand des Vereins hat laut Gundmar Köster schon mit der Gemeindeverwaltung gesprochen. „Sie prüft jetzt, ob es in anderen Hallen für uns Trainingsmöglichkeiten gibt.“ Aufwändig sei in jedem Fall der Transport der Kunsträder. Die lagern laut Köster in einem Nebenraum der Heideschule, müssten für das Training in die Ausweichhallen und wieder zurück gekarrt werden. „Wir überlassen es unseren Trainern zu entscheiden, ob sie mit ihren Gruppen diesen Aufwand auf sich nehmen wollen.“