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Planung geht weiter Warum sich der Bau des geplanten Pflegezentrums in Wallhöfen verzögert

Bereits 2022 hat ein Projektentwickler Pläne für ein Pflegezentrum in Wallhöfen präsentiert. Nach einer längeren Pause geht es nun weiter. Was jetzt geplant ist.
13.09.2025, 11:03 Uhr
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Warum sich der Bau des geplanten Pflegezentrums in Wallhöfen verzögert
Von Peter von Döllen

Direkt an der Bundesstraße 74 in Wallhöfen liegt ein brachliegendes Grundstück. Früher konnten Kunden Schrott dorthin bringen. Dann war die Fläche für einen neuen Kindergarten im Gespräch. 2022 dann präsentierte ein Investor Pläne für ein Pflegezentrum. Eine Zeit lang wurde dort auch gebaggert – vorschnell, wie Projektentwickler Franz Wieferig von der Firma Arealis damals erklärte. "Der Investor hat nur den Boden austauschen lassen", betonte der Projektentwickler. Als neuer Eigentümer des Grundstücks habe die Norbert Schwarte Liegenschaften GmbH ein Bodengutachten in Auftrag gegeben. Dabei habe sich herausgestellt, dass auf einer Fläche von 800 bis 1000 Quadratmetern das Erdreich mit Chrom und mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, kurz Pak, belastet war. Im Schnitt seien 80 bis 100 Zentimeter Boden abgetragen worden. Der Landkreis hatte die Arbeiten mit einem offiziellen Baustopp stillgelegt. Die Gemeinde Vollersode hat 2022 einen entsprechenden Bebauungsplan auf den Weg gebracht, der für das Vorhaben notwendig ist. Dann wurde es still um das Projekt.

Jetzt soll es weiter gehen. Das wirft Fragen bei den Bürgern auf. Laut dem Planungsbüro Instara in Bremen, die das Planungsverfahren für den Bebauungsplan übernommen hat, fehlten Unterlagen, die für das Verfahren benötigt werden. Es gehe um ein Schallgutachten und eine Baugrunduntersuchung. Zudem musste ein Entwässerungskonzept erarbeitet werden. Das Versickern an der geplanten Stelle erscheint schwierig. Rigolen, die Wasser zurückhalten, sollen das Problem lösen. Jetzt, zwei Jahre später, liegt laut Instara alles vor.

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Während die Gemeinde nun das Planverfahren wieder angeschoben hat, gibt es indes Irritationen in der Nachbarschaft. Sie sagen, das Grundstück stünde auf mehreren Plattformen zum Verkauf. Das und die Verzögerungen bei der Planung werfe die Frage auf, ob das Projekt überhaupt noch aktuell sei. Nicht, dass der Investor die Pläne schon auf Eis gelegt habe, während die Gemeinde noch am Bebauungsplan arbeite. Wenn es einen Käufer gebe, könnte auch etwas anderes dort entstehen, fürchten die Bürger.

Der Verwaltungsvertreter Felix Ahrens und die Vollersoder Bürgermeisterin Angela Greff konnten zunächst nichts dazu sagen, gingen aber davon aus, dass der Eigentümer die Pläne weiter verfolge. Schließlich seien ja auch die Unterlagen eingereicht worden. Ahrens beruhigt: Es könne nur ein Pflegezentrum gebaut werden. Der Bebauungsplan schließe das aus.

Entwickler nicht mehr dabei

Eine Nachfrage der Redaktion bei Projektentwickler Franz Wieferig ergibt auch keine Neuigkeiten. Aber: Wieferig erklärt, er wäre nicht mehr an dem Projekt beteiligt. Der Eigentümer Norbert Schwarte bestätigt das in einem weiteren Telefongespräch der Redaktion gegenüber. Den Hut hat nun Björn Rodewald auf, der schon seit 2022 den Hut auf hat. Der wiederum spricht von einer gewissen Neuorientierung. Das Projekt sei aber nicht vom Tisch. Auch ein Verkauf des Grundstücks sei nicht geplant, versichert er. Zwar gebe es diese Inserate, bestätigt er und deutet an, dass es offenbar Meinungsunterschiede oder Missverständnisse gegeben hat. Allerdings gehe es aktuell um ein anderes Konzept. Ein Seniorenheim stehe nicht mehr im Fokus. Es gehe wohl eher um die Tagespflege. Offen bleibt, ob es aktuell einen neuen Entwurf gibt.

Bedenken bei der Höhe

Der Gemeinde Vollersode liegen Pläne aus 2022 für ein Gebäude vor. 75 Einzelzimmer plus sechs als Marktplätze bezeichnete Gemeinschaftsräume waren ebenso eingeplant wie Therapie- und Personalräume sowie anderes mehr. Der dreigeschossige Gebäudekomplex soll zudem teilunterkellert werden, um Platz für die gesamte Haustechnik und eine Küche zu haben. Ob sich daran etwas ändert, wird sich zeigen.

Die Größe des Gebäudes ist den Nachbarn suspekt. Es dürfte mit drei Stockwerken das Ortsbild maßgeblich verändern, argumentieren sie. Auch von den Ratsmitgliedern waren schon 2022 Bedenken deswegen geäußert worden. An der B74 ist auf dem Grundstück der alten Genossenschaft mit der Hausnummer 25 ebenfalls ein Gebäude geplant, das dreistöckig ausfallen könnte.

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Björn Rodewald will das neue Konzept bei einer Bürgerversammlung vorstellen, kündigt er an. Derzeit werde mit der Verwaltung ein Termin dafür gesucht. Felix Ahrens kann derzeit aber noch nicht sagen, wann es so weit ist. Angedacht ist offenbar Mitte Oktober.

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