Einen echten Zufallsfund hat ein Mann beim Ausräumen des Dachbodens eines Verstorbenen gemacht: Unter allerlei Krimskram fand sich ein Landschaftsgemälde. Allerdings nicht irgendeines, sondern eine Worpsweder Landschaftsstudie des Malers Fritz Overbeck im Original. „In unseren Unterlagen galt das Bild als verschollen“, teilt Katja Pourshirazi, Leiterin des Bremer Overbeck-Museums mit. Als der Finder das Gemälde zur Begutachtung ins Overbeck-Museum gebracht habe, sei der Museumsleiterin schnell klar gewesen, dass es sich um das verloren geglaubte Bild handelt. „Es war auf der Rückseite beschriftet, mit vollständigem Titel und der korrekten ursprünglichen Werkverzeichnisnummer, in authentischer Handschrift“, so Pourshirazi. Es gebe keinen Zweifel: Das Bild sei vom Maler signiert und datiert, der Pinselduktus entspreche der Malweise des Künstlers.
„Felder am Gartenberg“ heißt das mit Ölfarbe auf Karton gemalte Bild. „Gartenberg“ wurde ein Teil des Weyerbergs bei Worpswede genannt. Datiert ist das Werk auf den 24. Mai 1905. „Das war kurz vor dem Umzug Fritz Overbecks von Worpswede nach Vegesack“, weiß die Museumsleiterin. „Vielleicht ist es eines der letzten Bilder, die er in der Künstlerkolonie gemalt hat, bevor er sich Vegesacker Motiven zuwandte.“
Der Besitzer war laut Pourshirazi bereit, das Bild zu verkaufen, der Verein „Freunde des Overbeck-Museums“ konnte den Ankauf ermöglichen. In der Ausstellung „Nordisch weit“, die am 9. Februar im Museum an der Alten Hafenstraße 30 eröffnet wird, soll es erstmals gezeigt werden.