Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Kunst Das hat das Vegesacker Overbeck-Museum 2025 geplant

Einiges steht in diesem Jahr an für das Overbeck-Museum in Vegesack: Das Haus möchte ein Museumsgütesiegel erneuern und barrierefreier werden. Was es außerdem bei den Ausstellungen zu entdecken gibt.
09.01.2025, 06:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Philipp Tappe

Die Mitarbeiter des Overbeck-Museums haben im Jahr 2025 viel zu tun. So wird sich das Museum für das Siegel des Museumsverbands Niedersachsen und Bremen (MVNB) bewerben, berichtet Katja Pourshirazi. Die Leiterin spricht zudem über ein Projekt, mit dem man die Barrierefreiheit verbessern möchte, und über die kommenden Ausstellungen. Ein Überblick.

Museumsgütesiegel

Das Overbeck-Museum hat 2019 bereits das Museumsgütesiegel des MVNB verliehen bekommen, das sieben Jahre gültig ist. Bis Herbst diesen Jahres müssen alle Unterlagen eingereicht sein. Entscheidend ist, ob das Haus nach internationalen Museumsstandards arbeitet und sich auch verbessert hat, erklärt Pourshirazi. Der MVNB schaut sich dabei unter anderem an, wie Kunst vermittelt, erforscht und archiviert wird. Im Erfolgsfall wird das Overbeck-Museum bei der Preisverleihung im Frühjahr 2026 bedacht. Dann würde ein Siegel das Gebäude weiterhin schmücken. Ein Preisgeld gibt es aber nicht. Die Einrichtung profitiere trotzdem im Rezertifizierungsprozess, schildert die Leiterin. So nehmen die Hauptamtlichen an Weiterbildungen teil – zum Beispiel in den Bereichen Museumspädagogik oder Beleuchtung. Und Berater, die für ein bis zwei Tage das Museum besuchen, unterstützen und geben Impulse. Dafür muss das Overbeck-Museum lediglich 900 Euro zahlen, sagt Pourshirazi und fügt hinzu: "Das ist eine freiwillige Selbstbewertung. Wir machen das für Ruhm und Ehre." Alle haupt- und ehrenamtliche Museen, die Mitglied des MVNB sind oder werden wollen, und einige andere Herausforderungen, beispielsweise vorrangig keine kommerziellen Interessen zu verfolgen und mindestens 100 Tage im Jahr geöffnet zu sein, können sich zertifizieren lassen.

Barrierefreiheit

Es wurde schon viel getan, um das Overbeck-Museum barrierefrei zu bekommen, sagt Pourshirazi. Zum Beispiel wurde ein Videoguide in deutscher Gebärdensprache entwickelt. Nun möchte das Overbeck-Museum in Zusammenarbeit mit der Constructor University aus Grohn für die ausgestellten Bilder Modelle gestalten, mit denen sehbehinderte Menschen die Gemälde ertasten können.

Ausstellungen

Das Overbeck-Museum zeigt traditionell mehrere Ausstellungen im Jahr. Immer werden Werke des Malerpaars Fritz und Hermine Overbeck zu einem bestimmten Thema gezeigt, die teilweise den Gemälden von Künstlern ihrer Zeit oder der Gegenwart gegenübergestellt werden. Das ist dieses Jahr nicht anders. Bis Sonntag, 26. Januar, läuft noch die Ausstellung "Im Moor". Zu sehen sind Landschaftsbilder des renommierten Malers Bernd Pöppelmann und des Ehepaars. Die Schau "Nordisch weit" findet von Sonntag, 9. Februar, bis Sonntag, 27. April, statt. Das wird gezeigt: Sowohl die zeitgenössischen Künstlerinnen Lena Carsten und Martina Tams als auch die Overbecks haben Bilder von norddeutschen Landschaften gemalt und Meer, Strand sowie Weite dargestellt.

Lesen Sie auch

Anlässlich des 35. Geburtstags des Overbeck-Museums läuft von Sonntag, 11. Mai, bis Sonntag, 10. August, die Ausstellung "Ist mir eine Ehre!". Die ehrenamtlichen Mitarbeiter durften ihre Lieblingswerke aus der Overbeck-Sammlung auswählen. Zudem haben sie ihre – teils ganz persönlichen – Eindrücke zu dem Gemälde für einen Katalog niedergeschrieben. "Dabei sind wunderbare Text herausgekommen", sagt Pourshirazi und fährt fort: "Manche machen bei uns die Aufsicht seit Museumsgründung. Sie kennen die Bilder natürlich." Menschen, die sich im Hintergrund engagieren, werden nun sichtbar, so die Leiterin.

Hermine Overbeck-Rohte verbrachte fast ein Jahr im Sanatorium in Davos (Schweiz), da sie unter Tuberkulose litt. Trotz ihrer schweren Krankheit überlebte sie ihren Mann, der drei Tage nach ihrer Rückkehr nach Deutschland an einem Hirnschlag starb. Fritz Overbeck schuf, als er sie besuchte, Gemälde der Schweizer Bergwelt. Sie selbst war fürs Malen zu schwach. In der Ausstellung "In den Bergen" werden von Sonntag, 24. August, bis Sonntag, 9. November, seine Werke denen Katrin Ullmanns gegenübergestellt. Die in Bremen geborene Künstlerin, die inzwischen im Alpenland lebt, hatte im Overbeck-Museum schon einmal ihre naturalistischen Malereien von Pflanzen ausgestellt. Neben den Bildern Hermine Overbecks, die sie im Alter für die Arbeit ihres Sohnes abgebildet hatte, der Botanikprofessor war.

Wer das Overbeck-Museum kostenlos besuche und auch Führungen erleben möchte, kann am Sonntag, 18. Mai, zum internationalen Museumstag an die Alte Hafenstraße 30 kommen. Eine Woche später, am Sonnabend, 24. Mai, beteiligt sich das Overbeck-Museum an der bremenweiten langen Nacht der Museen.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)