Schreckliches erwartet die jungen Teilnehmer beim „Düstergrummeln“ mit Klaus Meyer am Donnerstag, 31. Oktober, in Worpswede. Viel mehr will der Gästeführer nicht verraten. Zu groß ist die Sorge, dass die Gruselgeschichten bereits im Vorfeld zu den Kindern durchdringen könnten. Denn wenn der 74-Jährige vor etwas Angst hat, dann davor, dass die Kleinen sich bei seiner Führung nicht ausreichend gruseln könnten. „Es ist so schön zu sehen, wie ihre Augen immer größer werden“, sagt Meyer schmunzelnd und fügt hinzu: „Kinder brauchen viel gruseligere Geschichten als Erwachsene, sie sind nämlich ziemlich cool.“
Bereits seit vielen Jahren laden die Gästeführer Worpswede-Teufelsmoor zu Halloween-Führungen ein. Dabei begibt sich Klaus Meyer mit den kleinen Gruselfans am Kaffee Worpswede vorbei, über den schaurigen Weg an der Käseglocke entlang auf die Lindenallee hin zum Friedhof. Übersinnliches erwartet die jungen Teilnehmer auch am Steinkreis auf dem höchsten Punkt des Weyerberges, verspricht Meyer. Wilde Geschichten und rätselhafte Spiele sorgen während der einstündigen Gruseltour für Gänsehaut und Zähneklappern.
Wenn Klaus Meyer von düsteren Gestalten erzählt, die durch das nebelverhangene Moor streifen, ist sein Großvater gedanklich bei ihm. Denn er war es, der ihm einst von den düsteren Geheimnissen des Teufelsmoores berichtet hat. Meyers Vorfahren zählen zu den ersten Torfbauern, die von Jürgen Christian Findorff in die Region gerufen worden waren.
Der Gästeführer sieht sich lediglich als Mittler für die Geschichten. „Man darf sich nicht selbst darstellen und der Star sein wollen. Die Menschen und die Geschichte stehen im Mittelpunkt“, beschreibt er. Mit seinen feinen „Antennen“ versucht er auszumachen, ob die Kinder ihm an den Lippen hängen, oder ob er möglicherweise „nicht richtig erzählt“. Die Kleinen seien gnadenlos. Wenn ihnen etwas nicht gefällt, würden sie es sofort und ohne Beschönigungen mitteilen. „Erwachsene sind gutmütiger. Die machen auch mit, wenn man mal einen schlechten Tag hat.“ Meyer war 43 Jahre lang Grundschullehrer. Das Erzählen und Vorlesen habe ihm dabei besonders viel Freude bereitet. Zudem hat er noch bis vor Kurzem bei der Theatergruppe „De Worphüser“ gespielt und Regie geführt. Aber vor einiger Zeit hat er seine Aufgaben Jüngeren überlassen. „Man muss wissen, wann Schluss ist, bevor man irgendwann von der Bühne getragen wird. Ich war nur noch eine alte Dampflokomotive. Jetzt haben die eine ICE-Lokomotive“, sagt er über die neue Leitung der Gruppe.
Für ihn sei die Aufgabe als Gästeführer mit ebenso viel Lampenfieber verbunden wie die Auftritte auf der Bühne. „Ich bin vorher jedes Mal total aufgeregt“, sagt er.
Das gelte auch für die Flüsterhäuser-Führungen. Dabei nimmt er erwachsene Besucher zwischen März und Oktober an jedem vierten Sonnabend im Monat um 10.30 Uhr mit auf eine Reise in die Vergangenheit des Künstlerortes. Insbesondere Kostümführungen seien sehr gefragt, beobachten die Worpsweder Gästeführer. Die 15 Plätze beim „Düstergrummeln“ sind in der Regel sehr schnell ausverkauft. „Ich würde gern mehr Führungen anbieten, aber dafür reichen die Kräfte nicht“, sagt Klaus Meyer. Er müsse voll konzentriert bei der Sache sein, um den Kindern einen wohligen Schauer über den Rücken treiben zu können.
Vier Plätze zu verlosen
Das OSTERHOLZER KREISBLATT verlost vier Karten für das „Düstergrummeln“ am 31. Oktober, 17 bis 18 Uhr, an Gruselfans zwischen acht und zwölf Jahren. Bis Montag, 28. Oktober, kann jedes interessierte Kind ein selbst gemaltes Halloween-Bild mit Namen, Alter, Wohnort und Kontaktdaten versehen an die E-Mail-Adresse schaufenster@osterholzer-kreisblatt.de senden. Die Gewinner werden anschließend von der Redaktion informiert.