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Flüchtlingsunterkunft Fremdenfeindliche Kleber in Worpswede: Hass darf nicht normal werden

Die fremdenfeindlichen Aufkleber an einer Flüchtlingsunterkunft in Worpswede haben erstaunlich wenig Aufsehen erzeugt. Das Gegenteil sollte der Fall sein, kommentiert André Fesser.
12.09.2024, 08:00 Uhr
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Fremdenfeindliche Kleber in Worpswede: Hass darf nicht normal werden
Von André Fesser

Seltsam, dass es bislang so still geblieben ist in Worpswede. Wenn jemand Aufkleber mit fremdenfeindlichen Botschaften an einer Unterkunft für Geflüchtete platziert, dann sind ihm oder ihr die Maßstäbe verrutscht und dann sollte das auch angeprangert werden.

Allen voran wäre es Aufgabe des Rathauses – und dort: des Bürgermeisters – gewesen, den Vorgang öffentlich zu machen und zu verdeutlichen, dass derartige Machenschaften eine Grenze überschreiten, die man im Ort nicht verletzt sehen möchte. Wie ungelenk die Gemeindespitze auf den Fall reagiert, zeigt sich auch daran, dass man eigentlich gar nicht über den Fall sprechen möchte, es zugleich aber auch nach Tagen nicht geschafft hat, die Klebereste entfernen zu lassen.

Es mögen nur zwei Aufkleber gewesen sein. Aber wer derartige Symbole auf einer Einrichtung hinnimmt, die Schutzsuchenden als Unterkunft dient, der akzeptiert auch, dass sich ganz allgemein der Tonfall verändert und Ablehnung irgendwann als normal akzeptiert wird. Schon jetzt ist die Migrationsdebatte im Land völlig überdreht. Dabei gilt es, Sorge zu tragen, dass sich bei der Suche nach dem richtigen Weg bei der Zuwanderung nicht Ausgrenzung und Hass durchsetzen.

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