Worpswede. Es ist noch ein langer Weg für den FC Worpswede bis zur angestrebten Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Lüneburg 3. Das ist die Erkenntnis der 2:4 (2:1)-Heimniederlage der Künstlerdorfkicker gegen den SV Vorwärts Hülsen, mit der die Worpsweder die Tabellenführung erstmals seit dem vierten Spieltag wieder eingebüßt haben und an den SV Ippensen abtreten mussten – allerdings hat der Konkurrent auch bereits ein Spiel mehr auf dem Konto.
"Es war am Ende eine durchaus verdiente Niederlage", zollte FCW-Coach Gerd Buttgereit vor allem auch der Leistung des Gegners Respekt. Von Anfang an hatten es die Hülsener geschafft, dem Favoriten die Räume zu nehmen und über schnelles und schnörkelloses Umschaltspiel Gefahr vor dem Worpsweder Tor heraufzubeschwören. So war auch das frühe 1:0 durch Lasse Schmidt gefallen (4.), als ein flacher Schnittstellenpass die FC-Hinterreihe entblößte. Der Tabellenführer fand jedoch schnell die richtige Antwort. Nach schöner Vorarbeit von Leandro Almeida versenkte Jan-Henrik Kück das Leder zum 1:1-Ausgleich (11.).
Sehenswerter Kopfballtreffer
Viele Torraumszenen gab es danach nicht. Michel Waldow klärte für seinen bereits geschlagenen Keeper Jakob Reiter per Kopf auf der Linie, auf der Gegenseite scheiterte Derrick Ampofo mit einem Distanzschuss am Hülsener Keeper. Der Worpsweder Torjäger sollte dann aber kurz vor dem Pausenpfiff doch noch jubeln dürfen. Eine perfekt getretene Ecke von Dimitri Khoroshun wuchtete Ampofo mit einem Lehrbuch-Kopfball unhaltbar ins Netz. So schien die Partie doch noch den im Vorfeld von den meisten erwarteten Verlauf zu nehmen. Zumal Hülsen in den 15 Minuten nach der Pause nicht wirklich Offensivgefahr ausstrahlte.
Doch die Hausherren traten auch alles andere als souverän auf. Viele Bälle versprangen schon mit dem ersten Kontakt, Zuspiele kamen zu ungenau, die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen waren immer wieder viel zu groß. Mit der Einwechslung von Felix Wolf kippte die Statik des Spiels dann komplett zu den Gästen. Zunächst sorgte der Hülsener Stürmer mit einem klasse Lupfer aus fast 25 Metern für den Ausgleich (74.), sieben Minuten später bestrafte Wolf einen schlimmen Fehler im Aufbauspiel der Worpsweder mit der Gästeführung.
Auch hier machte der ziemlich früh aus dem Tor eilende Jakob Reiter nicht die beste Figur. Vor dem 4:2 narrte Lasse Schmidt dann gleich vier Worpsweder – es war bezeichnend für den viel zu nachlässigen und wenig inspirierten Auftritt der Hausherren an diesem Nachmittag. "Es war nicht zu erwarten, dass wir einfach so durch die Saison marschieren", brachte es FC-Coach Oliver Schilling auf den Punkt und fügte hinzu: "Jetzt ist entscheidend, wie die Mannschaft auf diesen Rückschlag reagiert."