Es wird immer schmerzhafter für den FC Worpswede in der Fußball-Landesliga Lüneburg. Das ohnehin schon weit abgeschlagene Schlusslicht hatte im Heimspiel gegen den TuS Harsefeld gleich mit 0:9 (0:4) das Nachsehen. „Es ist dabei keine Frage der Qualität. Die Spieler, die auf dem Platz standen, haben eigentlich Landesliga-Niveau“, urteilte FC-Kapitän Alexander Huhn. Stattdessen machte der Routinier vielmehr ein Mentalitätsproblem aus.
„Es ist halt immer die Frage, ob ich den letzten Meter noch mache“, so Huhn. Dies sei aber derzeit bei zu wenigen Akteuren der Fall. Der Gegner brauche nur mit fünf Spielern hoch zu pressen und könne sich dann schon fast die Ecke für den Torschuss aussuchen. Auch das Team von Harsefeld-Coach Julian Geils griff früh an und ließ die Gastgeber so überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Diese probierten erstmals in dieser Saison die Dreierkette aus. „Das ist normalerweise das Einfachste, das es gibt“, sagte „Alex“ Huhn.
Das Zentrum dieser Dreierkette bildete Niklas Heitmann. Daneben liefen Alexander Huhn und Eugen Uschpol auf. Philip Gerken und Michel Waldow ergänzten diese Reihe auf den Außenpositionen immer wieder zu einer Fünferkette. „Es hat aber nicht gut geklappt“, räumte Huhn ein. Immer wieder seien die Gegenspieler über die Flügel bis zur Grundlinie durchgestoßen und hätten zu den Torschützen in den Rückraum zurückgepasst. „Das war immer wieder dasselbe Muster“, befand Alexander Huhn. Weil sich Niklas Heitmann obendrein verletzte, kehrten die Hausherren noch im ersten Durchgang zur Viererkette zurück. Heitmann rückte ins Mittelfeld vor und hielt dort angeschlagen bis zum Schluss durch.
Rot für Gartelmann
Pascal Schawaller brachte die Gäste mit seinem Doppelpack schon früh auf die Gewinnerstraße. Jonathan Bondombe Simba und Nico Osuch schraubten den Vorsprung auf 4:0 in die Höhe. Kurz vor der Pause riss bei Worpswedes Felix Gartelmann der Geduldsfaden. Er beleidigte einen Gegenspieler und flog deshalb vom Feld. „Felix musste vorher einige Tritte wegstecken, muss da aber natürlich trotzdem cleverer sein“, fand der Mannschaftsführer. Als einen Witz empfand dieser jedoch den Elfmeter, den Sören Meyer zum 5:0 verwandelte.
„Michel Waldow klärt den Ball, der ihm dann auf dem stumpfen Rasen an die Hand springt. Da die Hand aber nicht zum Ball geht, war es kein Elfmeter“, schimpfte Alexander Huhn. Der Unparteiische habe bereits nach 180 Sekunden das nötige Fingerspitzengefühl vermissen lassen, als er einen indirekten Freistoß für Harsefeld gab, weil FC-Keeper Jakob Reiter das Leder zu lange in den Händen gehalten hatte.