Worpswede. Es ist Donnerstagmorgen und die Sonne erhebt sich langsam aber sicher über der Hamme. Ein leichter Rotstich liegt auf dem Wasser und auch die ersten Enten drehen fleißig ihre Runden. „Einfach traumhaft. Schöner könnte es nicht sein“, sagt Detlev Eick, der zusammen mit seiner Frau Sonja im Wohnmobil aus dem Kreis Segeberg angereist ist. Gemeinsam wollen die Beiden dem Alltag entfliehen und in der Natur entspannen. „Wir sind auf der Durchreise und kommen gerade aus Sauensiek. Dort war es die letzten Tage leider sehr stürmisch und es hat geregnet“, sagt Detlev Eick. Umso glücklicher ist er, dass das Wetter im Künstlerdorf ganz auf ihrer Seite ist: „Endlich Sonnenschein und Wärme, das tut gut.“
Nur fünf Meter weiter haben Hartmut Rabler und Petra Kühl ihr Wohnmobil geparkt. Die Beiden sind aus Hamburg angereist und haben sich am Rande Worpswedes für einen Kurzurlaub niedergelassen. „An die See fahren sie schließlich alle. Wir wollten dem großen Betrieb entfliehen und mal etwas Neues ausprobieren“, sagt Hartmut Rabler. Der Norddeutsche freut sich vor allem darauf, in den nächsten Tagen das Teufelsmoor mit dem Kanu zu erkunden. „Das wird gut.“ Außerdem auf dem Programm stehen Fahrradtouren, viel Lesen und vor allem eines: Entspannen.
Auf der Durchreise
Als „Wiederholungstäter“ bezeichnet sich Wolfgang Wohlfeil aus Dannenberg (Elbe) im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Er war während seiner Schulzeit bereits einmal in Folge einer Klassenfahrt in Worpswede gewesen. Schon damals war er vom Künstlerdorf beeindruckt: „Schöne Ecken und tolle Museen“, schwärmt er. Um die Gegend dieses Mal genau unter die Lupe zu nehmen, haben er und seine Frau Maren Wohlfeil die Fahrräder dabei, die auch schon zum Einsatz kamen. „Wir sind ein bisschen am Teufelsmoor entlanggeradelt“, sagt Maren Wohlfeil. „Ich habe meine Frau extra festgehalten, dass sie nicht ins Moor fällt“, fügt Wolfgang Wohlfeil mit einem Augenzwinkern hinzu, während im Hintergrund Hund Coco neugierig nach Herrchen und Frauchen schaut. Nach dem Aufenthalt in Worpswede geht es für die Kurzurlauber Richtung Winsen weiter.
Während also bei den Campern fleißig geplant wird, lässt sich Werner Schlüter lieber verwöhnen und genießt die Sonne mit seiner Familie und einigen Heißgetränken direkt auf einem Steg, der sich auf der Hamme befindet. Anders als die Camper kennt sich Werner Schlüter am Hammehafen aus, wie in seiner Westentasche, denn er wohnt in Worpswede. „Wo andere Urlaub machen, sind wir zu Hause“, sagt Schlüter und zeigt auf die Fahrräder, mit denen er und seine Familie einen kurzen Anreiseweg hatten.
Hoffen auf hohe Auslastung
Am Bistro steht Ralf Soujon und behält das Geschehen auf der Terrasse und auf dem Campingplatz im Überblick. Der Inhaber des Hammehafens ist froh, in eine Saison ohne große Corona-Einschränkungen zu starten: „Im vergangenen Jahr konnten wir wegen des Lockdowns erst im Mai öffnen. Außerdem haben wir so wenig wie möglich Neuerungen im Außenbereich vorgenommen.“ Von der aktuellen Saison verspricht sich Soujon viel, schließlich hat das sonnige Wetter der vergangenen Tage schon zahlreiche Camper an den Hammehafen gelockt. „Ich gehe davon aus, dass über Ostern alle 35 Stellplätze vergriffen sein werden“, sagt Soujon und stellt dabei Tische und Stühle zurecht, ehe schon der nächste Gast ein warmes Getränk bestellt. In den nächsten Tagen werden dann außerdem wieder die Torfkahne direkt am Hammehafen platziert sein. „Dann sieht es hier auch wieder ein bisschen anders aus“, sagt Ralf Soujon, der sich auf die Saison freut und gerüstet ist für den großen Osteransturm.
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