Landkreis Osterholz. Für die Innensanierung und Reaktivierung des Kaffee Worpswede will der Landkreis Osterholz EU-Fördermittel in sechsstelliger Höhe anzapfen. Läuft alles nach Plan, fließen aus Brüssel 262.500 Euro in das Vorhaben, für das knapp 404.000 Euro veranschlagt werden. Es ist Bestandteil eines ganzen Maßnahmenbündels zur Restaurierung des gesamten Worpsweder Hoetger-Ensembles. Einstimmig machte der Ausschuss für Kreisentwicklung jetzt den Weg frei; die EU-Mittel werden vom Land Niedersachsen durch dessen Amt für regionale Landesentwicklung verwaltet.
Das denkmalgeschützte „Café verrückt“ gilt als Keimzelle des Hoetger-Ensembles, das während der Jahre 1925 bis 1927 entstand. Kaffee, Museum, Logierhaus und Außenanlagen zählen zu den zentralen touristischen Attraktionen des Künstlerdorfs. Die Gebäude sind heute zugleich eines der wenigen erhaltenen Beispiele eines norddeutschen architektonischen Expressionismus'. Zugleich ist der Bereich das Bindeglied zwischen Ortszentrum, Marcusheide, Barkenhoff und Weyerberg.
Weitere gut 16.000 Euro aus dem Förderprogramm sollen laut Ausschussvotum in die Gestaltung der vier Ortseingänge der Ortschaft Worpswede fließen. Wie berichtet, sollen dabei Willkommensobjekte zum Thema Torfkahnsegel aufgestellt werden. Die Kofinanzierung von nicht ganz 11.000 Euro kommt in diesem Fall von der Gemeinde Worpswede. Quelle für beide EU-Beiträge ist das sogenannte Leader-Programm. Die Bezeichnung ist ein Akronym aus „Liaison Entre Actions de Développement de l'Économique Rurale“ - die Zuschüsse sollen also „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ schaffen; bei den aktuellen Worpsweder Projekten handelt es sich um die Felder Tourismus, Kultur, Freizeit und Regionalmarketing.