Worpswede. „Ich glaube, ich muss den Menschen zunächst wieder bewusst machen, dass es einen Ortsvorsteher gibt. Da hat mein Vorgänger nicht allzu viel bewegt. Ich muss erst wieder in die Köpfe kommen“, sagte Mevenstedts Ortsvorsteher Oliver Mielke Ende des vergangenen Jahres im Gespräch mit der Wümme-Zeitung. Eine Aussage, die bei Mevenstedts ehemaligem Ortsvorsteher, Rolf Ernst, nicht gut ankam. „Plötzlich klingelte ununterbrochen mein Telefon. Ich wusste erst gar nicht, um was es geht. Als ich das dann aber gelesen hatte, war ich schon etwas verdutzt und sauer zugleich“, so Ernst. Dass Mielke es nicht so gemeint hat, stellte er später noch mal bei einem persönlichen Treffen mit Rolf Ernst und Worpswedes Bürgermeister Stefan Schwenke klar: „Ich habe mich da einfach in der Wortwahl vertan, was mir wirklich sehr leidtut.“
Dass sich beide Parteien ausgesprochen haben und nun das Kriegsbeil begraben ist, freut Stefan Schwenke sehr. Für ihn ist wichtig, dass Mielke das Amt des Ortsvorstehers ohne Nebengeräusche ausüben kann: „Für mich sind die Ortsvorsteher die Schnittstelle zwischen der Gemeinde Worpswede und den Außendörfern. Alles verzahnt dabei miteinander. Das ist die Basis für eine gute Arbeit in der Gemeinde.“
Bürgerversammlung im Mai
Seit Januar ist Oliver Mielke nun Mevenstedts neuer Ortsvorsteher. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte er allerdings noch nicht die Präsenz zeigen, die er sich wünsche. „Leider sind bislang fast alle Veranstaltungen ausgefallen. Das macht es natürlich schwer für mich, bei den Leuten in die Köpfe zu kommen.“ Einige Bewohner haben Mielke aber schon kennengelernt, etwa bei der Übergabe von Jubiläumsurkunden. In den nächsten Wochen möchte er sich aber auch noch im Kindergarten, bei der Feuerwehr oder auch beim Heimatverein vorstellen. „Ich bin so ein bisschen als Newcomer in diese Aufgabe hineingerutscht und habe mich immer mit der Ortschaft und den Traditionen sehr verbunden gefühlt. Dabei ist mir wichtig, dass man so etwas wie Feste und Ähnliches am Leben erhält. Ehrenämter hochzuhalten, das wird in Zukunft immer wichtiger, aber jemanden dafür zu finden ist schwierig“, sagt Mielke.
Aufgrund der weiteren Corona-Lockerungen befasst sich Mielke derzeit mit den Planungen für einige Veranstaltungen, die in diesem Jahr nach zweijähriger Pause wieder stattfinden sollen. Dazu gehört beispielsweise die Mevenstedter Bürgerversammlung, die für Anfang Mai geplant ist. „Wir sind gerade im intensiven Austausch mit der Gemeinde und versuchen zusammen einen geeigneten Tag zu finden“, verrät Mielke.