Die Zukunft der ehemaligen Kaufhof-Immobilie in der Bremer Innenstadt ist weiterhin ungewiss. Bis zuletzt war in der Koalition strittig, ob das Gebäude abgerissen oder erhalten bleiben soll. Für Letzteres hatten die Bündnisgrünen mit Hinweis auf das Stichwort graue Energie plädiert. Das städtische Unternehmen Brestadt GmbH hat nun den Abschlussbericht zu einer Machbarkeitsstudie zu dem Gebäude vorgelegt, der den Koalitionären bei der Entscheidungsfindung helfen soll. Bis Ende des Jahres werden sie darüber befinden, ob die ehemalige Horten-Immobilie erhalten oder abgerissen werden soll.
Wie auch immer diese Entscheidung ausgeht, die weitere Entwicklung des Gebäudes werde erst 2027 umgesetzt, sagt Anna Oetken Dierks von der Brestadt GmbH. Versehen mit dem Hinweis auf die dort noch ansässigen Mieter, Saturn im Obergeschoss und den Supermarkt Go Asia im Erdgeschoss. So bleibt noch ein volles Jahr für die Zwischennutzung der Immobilie.
So soll die Immobilie zwischengenutzt werden
Oetken Dierks stellte jetzt im Rahmen der Sitzung des Beirates Mitte die Pläne für die Zwischennutzung vor. Eine konkrete Veranstaltung ist dabei für dieses Jahr bereits festgezurrt: Von Mitte Oktober bis Ende November wird im Erdgeschoss der Immobilie die Raumfahrt-Ausstellung "Faszination Weltall" in Form eines interaktiven Space Hubs zu sehen sein. Anlass ist der Weltraumkongress der ESA-Ministerratskonferenz, der im November in Bremen über die Bühne gehen wird.
Aber auch für das gesamte Jahr 2026 hat die Brestadt bereits ein breit aufgestelltes Ausstellungsprogramm im Köcher, um das Gebäude und damit auch die Innenstadt zu beleben, wie Oetken Dierks zusammenfasst. Und das soll so aussehen: "Wir planen Veranstaltungen wie kulturelle Formate, Ausstellungen und Konzerte, aber auch Workshops und Formate wie Märkte und Messen sowie Einblicke in Werkstätten. Das können tageweise beispielsweise Pop-up-Formate sein oder aber auch langfristige Nutzungen, die sich über Wochen oder Monate hinweg hinziehen. Aber auch eine Nutzung für Sport und Wissensvermittlung ist möglich. Dafür haben wir bei der Bauordnung einen Bauantrag zur Nutzungsänderung gestellt, von dem wir hoffen, dass er von der Baubehörde genehmigt wird", sagt die Brestadt-Sprecherin.
Beirat Mitte präsentiert Stellungnahme zur Domsheide
Uneinigkeit herrscht auch immer noch darüber, wie es mit der geplanten Umgestaltung der Domsheide weitergehen soll. Deswegen hat der Beirat Mitte erneut eine Stellungnahme zu dem Thema vorgelegt. Der Beirat bekräftigt darin die Forderung, die er bereits in seinem Beschluss vom 7. Mai 2024 gefasst hatte. In der Stellungnahme wird nun erneut darauf hingewiesen, dass die langen Umstiegswege mit fast durchgehendem Gefälle, wie sie in der derzeit vorliegenden Planung vorgesehen sind, weiterhin nicht zumutbar seien. Denn diese verhinderten eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Auch die überarbeitete Variante trage nicht zur Verbesserung bei. Die Stadtteilparlamentarier betonen darüber hinaus, dass die Umsteigesituation an der Domsheide für mobilitätseingeschränkte Menschen und für Menschen mit anderen Beeinträchtigungen, aber auch für alle anderen dringend verbessert werden müsse. Ein Schwerpunkt soll dabei auch auf einem schnellen Umstieg zwischen den Haltepunkten liegen.
Außerdem wird gefordert, die Fuß- und Fahrradverkehre bei der Querung der Balgebrückstraße wirksam zu entzerren, der wichtigsten Verbindung zwischen Viertel und Innenstadt für diese Verkehre. Der Beirat Mitte stellt sich damit an die Seite des Landesbehindertenbeirates, der wegen seiner Forderungen im Clinch mit dem Senat liegt.