Landkreis Osterholz. Erst sah es nur nach einer Verzögerung aus, inzwischen aber ist klar: Der Umzug der Jugendwerkstatt (Juwe) des Landkreises Osterholz in die Räume der früheren ATU-Filiale an der Ritterhuder Straße 68 a ist geplatzt. Das teilte Verwaltungssprecher Sven Sonström per Pressemitteilung am Freitag mit. Wie sich gezeigt habe, sei die Verlagerung wirtschaftlich nicht umsetzbar: wegen der nötigen Umbauten in dem seit knapp zwei Jahren leer stehenden Werkstatt- und Verkaufsgebäude.
Damit bleibt die Juwe auf unbestimmte Zeit vorerst weiter an der Sandbeckstraße 18 ansässig – zum Leidwesen der Fußballer des 1. FC Osterholz-Scharmbeck. Mit denen teilt sich die Landkreis-Einrichtung das städtische Gebäude, welches der unter Raumnot leidende FCO seit Langem gern für sich hätte. Sonström betonte, die Jugendwerkstatt solle in absehbarer Zeit nach Möglichkeit dennoch verlagert werden. Das Jugendamt suche nun intensiv nach geeigneten neuen Räumen; den Mietvertrag an der Sandbeckstraße hat die Behörde bisher nicht gekündigt.
Neues Mietgesuch
Dem Vernehmen nach war der Landkreis mit dem Eigentümer des ehemaligen ATU-Domizils nicht auf einen Nenner gekommen, wer den Umbau für die benötigten Teilflächen hätte finanzieren sollen. Die Osterholzer Kreisrätin Heike Schumacher ließ lediglich verlauten, sie bedauere die Verzögerung sehr. Die Jugendwerkstatt brauche nun schnellstmöglich etwa 500 Quadratmeter für Unterrichts- und Aufenthaltsräume, Büros, sanitäre Anlagen sowie eine Werkstatt. "Für entsprechende Hinweise oder Angebote sind wir sehr dankbar“, so Schumacher. Die Mailadresse lautet jugendamt@landkreis-osterholz.de.
Die Jugendwerkstatt Osterholz ist ein Projekt des Landkreises aus der Jugendsozialarbeit für 14- bis 27-Jährige. Ziel ist es, junge erwerbslose Menschen mit sozialpädagogischer Förderung auf Ausbildung und Beruf vorzubereiten. Dabei stehen besonders arbeitsmarktorientierte Qualifizierung, Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und Nachholen von Schulabschlüssen im Vordergrund. Zugleich spielen Beratung, Bildung, persönliche Stabilisierung, soziale Integration und Bewältigung individueller Probleme eine wichtige Rolle.