Landkreise Osterholz/Rotenburg. Um ihren Opfern Geld abzuknüpfen, greifen Betrüger häufige auf sogenannte Enkeltricks zurück. Meist ältere Menschen empfangen eine Whats-App-Nachricht von vermeintlichen eigenen Kindern, die angeblichen in einer Notlage stecken und dringend Geld überwiesen haben möchten. Etwa, weil ein Smartphone kaputt gegangen und nun der Zugriff aufs Online-Banking nicht möglich sei. Als am Montag eine 61-jährige Osterholz-Scharmbeckerin eine solche Nachricht bekam, fiel sie nicht darauf rein, berichtet die Polizei. Sie überwies kein Geld, sondern rief ihre Tochter unter der ihr bekannten Telefonnummer an, anschließend erstattete sie Anzeige. Das Polizeikommissariat Osterholz vermutet eine hohe Dunkelziffer bei diesen Taten, sowohl bei gescheiterten wie bei erfolgreichen Versuchen.
Mehrere Whats-App-Betrüger versuchten nach Weihnachten auch im Landkreis Rotenburg ihr Glück, so die Polizei. Eine angebliche Tochter eines Ehepaars aus dem Raum Sittensen hatte sich mit einer Nachricht an ihre Mutter gewandt und zunächst davon berichtet, dass ihr Smartphone heruntergefallen und nun defekt sei. Sie melde sich deshalb unter einer neuen Nummer mit ihrem alten Handy und habe eine dringende Bitte: Sie sei in einer finanziellen Notlage. Ohne sich bei seiner Tochter zurückzumelden, führte der Vater die geforderte Transaktionen aus. Kurz darauf wurde das Ehepaar skeptisch, und der Geldtransfer konnte durch die Bank noch gestoppt werden.
Ein 89-jähriger Mann aus Zeven und eine Frau aus Rotenburg fielen nicht auf den Trick herein. Sie meldeten die Handynummern, mit denen sich die Täter als vermeintliche Kinder ausgegeben hatten, unverzüglich bei der Polizei und blockierten die fremden Rufnummern auf ihren Mobiltelefonen.