Das Gastspiel beim SV Heidekraut Andervenne wird den Fußballerinnen des ATSV Scharmbeckstotel in ganz unangenehmer Erinnerung bleiben. Für den Aufsteiger setzte es in der Oberliga West eine 0:7 (0:1)-Niederlage. Die Gelb-Schwarzen brachen beim Auftritt im Landkreis Emsland im zweiten Durchgang regelrecht ein.
„Wir haben es in der ersten Halbzeit noch einigermaßen wegverteidigt“, spielte Gäste-Trainer Axel Wilckens darauf an, dass es zumindest bis zur Pause im Defensivbereich noch keineswegs drunter und drüber ging. Der einzige Gegentreffer im ersten Durchgang fiel aus Sicht des ATSV etwas unglücklich. Nach einem Rückpass sprang Torhüterin Nina Brüning der Ball zu weit weg. Elisa Holstein war die Nutznießerin und brachte den SV Heidekraut Andervenne in Führung (29.). Die Gastgeberinnen verdienten sich den Pausenvorsprung, weil sie sich die größeren Spielanteile auf einem sehr guten Platz bei etwas windigen Spielbedingungen erarbeiteten.
Der zweite Spielabschnitt lieferte ein anderes Bild. „Unsere Spielerinnen standen zu weit weg und waren nicht eng genug an ihren Gegenspielerinnen dran“, monierte Wilckens. Das Team aus dem Emsland nutzte die sich bietenden Räume so für ein regelrechtes Torfestival. „Wir hatten auch zu viele einfache Ballverluste“, musste der ATSV-Übungsleiter eingestehen. So schlug der Ball innerhalb von 27 Minuten noch sechsmal im Gäste-Gehäuse ein. Aus verlorenen Zweikämpfen und Spielaktionen, bei denen die Gäste nicht den zweiten Ball eroberten, resultierte die Flut an Gegentoren. Die ATSV-Motivation lag schon weit vor dem Abpfiff nicht mehr bei annähernd 100 Prozent.
Mit Sophia Reiß wechselte Axel Wilckens kurz nach dem Wiederanpfiff die Torschützenkönigin der Vorsaison in der Landesliga Lüneburg ein. „Sie hat schon Alarm gemacht in der Heidekraut-Defensive“, verwies der Gäste-Coach auf Angriffsaktionen des Klassenneulings. Die Scharmbeckstotelerinnen taten sich indes schwer, sich klare Torchancen zu erarbeiten. So verbrachte Jana Dierkes zwischen den Heidekraut-Pfosten einen ruhigen Spieltag. „Wenn man ehrlich ist, haben wir nichts aufs Tor bekommen“, teilte Axel Wilckens mit. Die Unberechenbarkeit des SV Heidekraut Andervenne drückte sich in sieben verschiedenen Torschützinnen aus. Unter dem Strich ging das Resultat in der Höhe in Ordnung. „Aufgrund der zweiten Halbzeit passt das Ergebnis schon“, gab es für den ATSV-Trainer nach Spielende nichts zu beschönigen.
SV Andervenne – ATSV Scharmbeckstotel 7:0 (1:0)
SV Heidekraut Andervenne: Dierkes; Heymann (71. Frericks), Plaß (46. Segger), Degenhardt (71. Schnier), Schröder, Holstein (57. Blanke), Tegethoff, Jäger, Heft, Hoff, Zwake
ATSV Scharmbeckstotel: Brüning; Okraffka, Koehle (74. Göcke), Feyer, Schnäckel (66. Becker), Stelljes, Sossna, de Vries, Komesker, May, Feierabend (53. Reiß)
Tore: 1:0 Elisa Holstein (29.), 2:0 Maja Tegthoff (64.), 3:0 Malin Jäger (67.), 4:0 Maria Blanke (70.), 5:0 Nele Segger (77.), 6:0 Louisa Hoff (79.), 7:0 M.Zwake (90.+1)
Schiedsrichterin: Chanice Voß (TuS Ekern)