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Applaus und Ärger Grüne reagieren auf CDU-Kritik an Tempo 30

Die Grünen in Osterholz-Scharmbeck kritisieren die Haltung der CDU in Sachen Tempo 30. Die Grünen wollen auf Fakten setzen. Darum geht es.
14.09.2025, 05:00 Uhr
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Grüne reagieren auf CDU-Kritik an Tempo 30
Von Christian Valek

Die Grünen in Osterholz-Scharmbeck reagieren mit Unverständnis auf die Ankündigung der CDU, die Ausdehnung von Tempo 30 in der Stadt anzufechten (wir berichteten). Sowohl die Vorsitzende von Bündnis90/Die Grünen im Stadtrat, Brigitte Neuner-Krämer, als auch Andreas Korn, Vorstandsmitglied des Grünen-Ortsvereins, kritisieren dafür die Christdemokraten, die neue Beschilderung überprüfen zu lassen.

"Die Einführung von Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit im Stadtbereich ist keine ideologische Maßnahme, sondern eine rational begründete, wissenschaftlich abgesicherte und gesellschaftlich sinnvolle Entscheidung", teilen die Grünen mit. Sie setzten auf Fakten, um die Diskussion zu versachlichen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Studien zu Tempo 30

Studien zeigten, dass das Risiko tödlicher Unfälle bei Tempo 30 im Vergleich zu Tempo 50 um rund 80 Prozent verringere. Zudem senke Tempo 30 den Verkehrslärm im Durchschnitt um drei bis vier Dezibel, was einer Halbierung der empfundenen Lautstärke entspreche. "Das sorgt für eine bessere Schlafqualität und weniger Stress." Verkehrsberuhigte Zonen steigerten die Aufenthaltsqualität und die Attraktivität lokaler Geschäfte. Es gebe weniger Lärm. Aufgrund niedriger Gefahren steige die Attraktivität, kurze Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen. Kinder könnten sicherer draußen spielen, ältere Menschen trauten sich eher zu, Straßen zu überqueren.

"Uns erschließt sich nicht, warum insbesondere die CDU-Fraktion sich diesen Fakten verschließt und einen geringfügigen vermeintlichen Zeitgewinn über die Sicherheit und Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger stellt", betont Neuner-Krämer. In der Ratssitzung vom 27. März seien mit dem Lärmaktionsplan sowie dem Antrag von Grünen und SPD (Maßnahmen zur Sicherheit des Schulradverkehrs) mehrheitliche Beschlüsse gefasst worden, die die Sicherheit schwächeren Verkehrsteilnehmer im Fokus hätten.

Kaum Zeitgewinn

Andreas Korn weist beispielhaft auf eine der längsten Tempo-30-Zone hin. Diese führe von der Hohenfelder Straße über die Bördestraße bis zur Einmündung Bahnhofsstraße und sei etwa 1,4 Kilometer lang. Entlang dieser Strecke befänden sich zwei Schulen, drei Kindergärten, zwei Zebrastreifen, eine Fußgängerbedarfsampel sowie die Seniorenbegegnungsstätte und die Rettungszentrale des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Der Zeitgewinn bei Tempo 50 liege "in der Realität" bei etwa 40 Sekunden, führt er an.

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"Die Lärmbelästigung ist durch die Häuserbebauung dicht an der Straße extrem und bewog mich zum Beispiel vor 13 Jahren den Standort meiner Physiotherapiepraxis von der Rübhofstraße, damals noch Tempo-50-Zone, in die Hohenfelder Straße zu verlegen", erläutert Andreas Korn. "Die Stadtratsmitglieder der CDU sollten, anstatt sich über die angebliche ,Gängelung' von Autofahrenden zu beschweren, ihr Zeitmanagement überdenken und mit den betroffenen Kindern, Eltern und Anwohnenden über Verkehrssicherheit und Lärmbelästigung sprechen", so sein Vorschlag.

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