Osterholz-Scharmbeck. „Bei uns steht die Arbeitssicherheit im Mittelpunkt des Interesses“, betont der Geschäftsführer der Hansa-Tec GmbH, Tobias Fischer. Den Anspruch unterstrich jetzt der mittlerweile siebten Sicherheitstag am Firmensitz Rudolf-Diesel-Straße. Die "kleine, aber feine Hausmesse" des Dienstleistungs- und Handelsunternehmens bewies mit 150 angemeldeten Fachbesuchern aus der ganzen Republik, dass Fragen der Arbeitssicherheit landauf landab große Aufmerksamkeit finden.
Heben, Zurren, Prüfen – das ist das Geschäft der Gastgeber. Neben der Ausstellung von Handelsprodukten bot die Veranstaltung eine Reihe von Vorträgen zum Thema Sicherheit und zeigte Wege zur Umsetzung auf. In diesem Jahr war auch die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft mit einem Messestand dabei. Dort hielt Abteilungsleiterin Tanja Koop einen viel beachteten Gastbeitrag zum Thema „Persönliche Schutzausstattung gegen Absturz - Prävention und Rettung“. Die Abteilung der Diplom-Ingenieurin ist maßgeblich für die Vorgaben in Sachen Höhensicherung zuständig und damit ein wichtiger Gesprächspartner für Hansa-Tec.
Arbeiten in luftiger Höhe
Die Gastgeber halten das gesamte Höhenrettungs-Equipment vor. Gurte, Seile, Winden und mehr: Die Kreisstädter haben sich mit der Planung, Installation und Wartung von Sicherheitsvorrichtungen in größeren Höhen einen Namen gemacht. Im Außenbereich bildete jetzt die praktische Vorführung der Firma Span-Set einen der Messehöhepunkte. Nach den Maßgaben der Berufsgenossenschaft wurde dabei die praktische Höhenrettung vorgestellt. Der Ablauf von Rettungen, die sonst an Kran-Kabinen, Masten oder Windenergieanlagen durchgeführt werden, wurde von einem Baugerüst aus unter fachlicher Begleitung simuliert.
Unter den Gästen begrüßte Tobias Fischer etliche Teilnehmer regional tätiger Firmen wie Fassmer, Abeking und Rasmussen, Linpac und Stehnke. Darüber hinaus interessierten sich auch Besucher von Siemens Gamesa, Dow Chemical, Xervon und Arcelor Mittal für Ausstellung und Fachvorträge, ferner Dekra, die Meyer-Werft, Airbus, Eurogate, Preussen-Elektra und Aukos. Im Auditorium hörten die Besucher Neuigkeiten zur Überwachung von Sicherheitsprüfungen sowie zur Prüfungsdokumentation mittels Smartphone-App. Zu erleben war außerdem die Schaffung eines sogenannten Anschlagpunktes unter dem Motto „Stecken statt Schrauben“.
Virtuelles Kran-Training
Im Laufe des Vormittags informierte die Firma Vetter über die Anforderungen an eine Kranprüfung und Seil- und Hydraulik-Spezialisten von Enerpac stellten moderne Lösungen für das Bewegen schwerer Lasten vor. Eine Kran-Simulation per Videobrille sowie Infos über die Anforderungen an eine Steigeleiter-Prüfung rundeten das Vortragsprogramm ab.

Mit einer VR-Brille kann man für den Erwerb des Kranführerscheins trainieren, wie die Vorführung der Firma Axzion zeigte.
Unter den Ausstellern war auch der Niederländer Boris van der Kolk. Seine Firma „High Performance Lifting“ stellte eine neuartige Klammer vor, die als Anschlagmittel beim Heben sogenannter Flachgüter genutzt wird. Die Verwendung moderner Materialien verringert dabei das Gewicht gegenüber herkömmlichen Produkten um die Hälfte, warb van der Kolk. Ebenso wie die anderen Aussteller lobte er die sehr gut organisierte Messe. So sprach Jens Christansen von der Firma RUD aus Baden-Württemberg „von der stärksten Messe seit Langem", die eine Anreise von 800 Kilometern allemal wert sei. Für die Berufsgenossenschaft Bau bilanzierte Lutz Conrad „interessante Gespräche“ und lobte „die gute Publikumsmischung“.

Boris van der Kolk präsentierte neuartige, innovative Anschlagmittel zum Heben flacher Lasten.
Nach einem Jahr Terminplanung hatten sich die Veranstalter seit Februar intensiv mit der Gestaltung der Hausmesse befasst. Sie findet alle zwei Jahre statt und ist zu einem beliebten Treffpunkt für Fachleute aus den Bereichen Hebetechnik, Ladungssicherung, Höhensicherungstechnik, Prüfwesen und Steigetechnik geworden. Hansa-Tec ist seit mehr als 30 Jahren in diesen Bereichen tätig und residiert seit zwölf Jahren am Standort zwischen Pennigbüttel und Osterholz. 25 Beschäftigte kümmern sich um die Anforderungen unterschiedlichster Kundenwünsche. „Wir wollen räumlich weiter wachsen“, blickte Geschäftsführer Fischer voraus. Da man am heutigen Standort aktuell nicht expandieren könne, plane Hansa-Tec den Erwerb eines größeren Grundstücks in der Nachbarschaft.
Nicht nur der Geschäftsführer, sondern auch die Partnerunternehmen, Aussteller und Besucher freuten sich bei bestem Veranstaltungswetter über die gute Resonanz und anregende Fachgespräche. In zwei Jahren wird es wohl ein Wiedersehen geben.